Schleuser verurteilt - auch wegen seiner wilden Flucht

Dresden - Er raste vor der Polizei davon, baute einen massiven Unfall, floh zu Fuß. Doch Mohammad A. (26) wurde gefasst und fährt nun ein. Das Landgericht Dresden verurteilte den Syrer zu drei Jahren und vier Monaten Haft. Das letzte Wort in der Sache ist aber noch nicht gesprochen.

Schleuser Mohammad A. (26) wurde monatelang mit internationalem Haftbefehl gesucht. Jetzt wurde er verurteilt.  © Steven Schuster

Im Renault Laguna schleuste Mohammad im Juni 2023 sieben Landsmänner ein. Aus der Slowakei und über Tschechien ging es am späten Nachmittag bei Bad Gottleuba nach Sachsen. Der vollgestopfte Wagen (ein Flüchtling saß im Kofferraum) fiel der Polizei auf, die zur Kontrolle bat.

Doch Mohammad gab Gas, raste mit 200 km/h über die Autobahn Richtung Pirna. Er fuhr auf den Zubringer (B172a), dort bei Rot über die Kreuzung. Doch dann knallte der Wagen gegen die Leitplanke, flog darüber, krachte neben einen Löschteich.

Damit nicht genug: Während die verletzten Insassen aus dem Auto krochen, rannte Mohammad davon und tauchte ab. Er wurde erst Anfang 2025 in Kroatien verhaftet. Nun war Prozess, bei dem er gestand.

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Die Anklage warf ihm gar versuchten Mord vor. Schließlich habe er mit der rasenden Flucht die andere Tat - nämlich die Schleusung - verdecken wollen. Laut Gericht aber wollte Mohammad nicht den Tod der Flüchtlinge, sondern die Einschleusung "erledigen". Das allerdings lebensgefährlich.

Gegen das Urteil legte der Staatsanwalt, der acht Jahre Haft gefordert hatte, bereits Revision ein. Der BGH soll den Fall prüfen.

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