Staatsanwalt sicher: Vor dieser Tresorknacker-Bande zitterten alle Firmenchefs

Dresden - Schrotthandel, Fleischer, Bäcker, Goldhandel oder Getränkemarkt - vor dieser Bande war laut Anklage über Monate kein Geschäft sicher. Am Landgericht Dresden begann jetzt der Prozess gegen die fünf Männer, die dabei so rustikal vorgingen, dass auch die Sachschäden enorm waren.

Die Angeklagten (eingekreist, von links) mit ihren Anwälten: Ekrem D. (45), Mehmet B. (53), Arif A. (53), Bujar G. (54) und Naser A. (52).  © Thomas Türpe

Arif A. (53), Bujar G. (54), Ekrem D. (45), Mehmet B. (53) und Naser A. (52) begingen laut Anklage in unterschiedlicher Besetzung 23 Einbrüche.

Zwischen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen suchte der Berliner Trupp gebürtiger Kosovaren demnach ab Sommer 2024 Geschäfte und Filialen heim.

So stiegen sie übers Dach in eine Automaten-Firma in Kesselsdorf, demolierten die Alarmanlage, zerlegten zwei Tresore. Die Täter klauten 25.000 Euro Bargeld.

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Der Sachschaden lag bei 11.000 Euro. In Burgstädt klauten sie 15.000 Euro aus einer Produktionshalle, hinterließen aber einen Schaden von 26.000 Euro. Im März 2025 suchten sie eine Bäckerei in Gröditz heim, scheiterten aber am Tresor.

Ihre Beute: 500 Euro Bargeld. Der Sachschaden aber schlägt mit 92.000 Euro zu Buche!

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Gesundheitszustand eines Angeklagten verschlechterte sich

Zum Prozess wurde Bujar G. (54) noch im Rollstuhl gebracht. Laut Gutachter ist er aber verhandlungsunfähig und durfte heim.  © Thomas Türpe

Funkzellenabfragen hatten die sächsischen Fahnder auf den Trupp gebracht. Im März 2025 wurden alle in Berlin in ihren Wohnungen festgenommen.

Dabei wurden Seitenschneider, Flex, Handys und über 20.000 Euro Bargeld und eine Wanduhr (14.000 Euro) sichergestellt. Zwei Angeklagte wurden inzwischen aus der U-Haft wieder entlassen.

Zum Prozessauftakt am Dienstag kam auch Bujar G. wieder frei. Er durfte sogar nach Hause. Sein Gesundheitszustand hatte sich zwischenzeitlich so verschlechtert, dass er im Rollstuhl sitzt und als verhandlungsunfähig gilt.

Per Flex öffneten die Einbrecher Tresore. (Symbolbild)  © bogdanhoda

Der Prozess gegen ihn findet später gesondert statt. Die übrigen Angeklagten schweigen derzeit. Ein Urteil soll Mitte Februar fallen.

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