Tochter (5) mit Ladekabel verprügelt, weil sie auf den Spielplatz wollte: Vater verurteilt

Dresden - "Schlagen ist ein Deutschland kein Erziehungsmittel. Niemals!" Mit harten Worten machte die Amtsrichterin in Dresden Nasir H. (31) klar, dass er zu weit gegangen war. Der hatte seine fünfjährige Tochter mit einem Ladekabel verprügelt, dabei das Kind verletzt.

Nasir H. (31) bekam eine klare Ansage von der Amtsrichterin in Dresden.
Nasir H. (31) bekam eine klare Ansage von der Amtsrichterin in Dresden.  © Peter Schulze

"Es tut mir leid. Ich habe die Kontrolle verloren", so Nasir, der mit seiner Frau nach afghanischem Recht verheiratet ist, vier Kinder hat.

"Die Kleine wollte wieder auf den Spielplatz. Sie weinte. Meine Frau erlaubte es. Ich war dagegen. Beide schrien. Mir war das zu viel. Und ich hatte das Ladekabel in der Hand."

Mehrfach schlug der Vater damit auf das Kind ein. Die zahlreichen Striemen an dem kleinen Körper konnte der Gerichtsmediziner noch Tage später feststellen!

Öffentliche Sicherheit gefährdet? MEK-Prozess läuft hinter geschlossenen Türen
Gerichtsprozesse Dresden Öffentliche Sicherheit gefährdet? MEK-Prozess läuft hinter geschlossenen Türen

"Meine Frau war böse auf mich, die Polizei kam und ich wurde der Wohnung verwiesen", so Nasir über die bisherigen Folgen.

Die Familie wohnt nun, wenn auch getrennt, in Berlin. Er in einem Heim, sie mit den Kindern in einer eigenen Wohnung. "Ich sehe sie regelmäßig. Aber es ist gut, dass ich alleine wohne", so Nasir.

Laut Anklage hatte er auch seine Ehefrau mehrfach verprügelt. Doch weil Nasir bestritt, seine Gattin nicht mehr gegen ihn aussagte, wurden diese Fälle eingestellt.

So blieb das Urteil wegen der massiven Schläge gegen die Tochter. Der Vater muss 1620 Euro Strafe zahlen. "Ich hoffe, Sie haben verstanden, dass Ihr Handeln Konsequenzen hat", so die Richterin.

Bei allem Stress seien diese Schläge und Verletzungen nicht mit "ich habe überreagiert" zu entschuldigen.

Titelfoto: Peter Schulze

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: