Klima-Blockade durchbrochen: Opel-Fahrer bekommt saftige Geldstrafe aufgebrummt!

Dresden - Widerspruch kann teuer werden: Am 2. November 2023 blockierte "Extinction Rebellion" angezeigt und damit legal den Pirnaischen Platz in Dresden. Der Wirtschaftsprüfer Andreas F. (58) versuchte die Blockade zu durchbrechen, bekam dafür einen Strafbefehl über 1500 Euro aufgebrummt. Nachdem er sich dagegen gewehrt hatte, verurteilte ihn das Amtsgericht Dresden am Mittwoch zu 3900 Euro Geldstrafe.

Wirtschaftsprüfer Andreas F. (58) muss mehr zahlen.
Wirtschaftsprüfer Andreas F. (58) muss mehr zahlen.  © Simone Lauritz

Ob er die zwei Minuten nicht auch noch gehabt hätte? Einmal im Monat blockieren Klimaschützer erlaubterweise eine Kreuzung in Dresden, Auflage: Jeder Arm darf nur für sieben Minuten blockiert sein.

Andreas F. war am Morgen des 2. November "auf dem Weg zu einem Mandanten", erinnert er sich vor Gericht. "Circa 50 Personen haben auf mich gewartet."

Nach einer Weile riss ihm der Geduldsfaden: "Ich verstehe nicht, wieso man als Klimademonstrant ein Elektroauto blockiert", so Andreas F. "Ich habe das Lenkrad nach rechts eingeschlagen, um eine Frau zu umfahren." Seinen Angaben zufolge wollte er zwischen zwei Blockiererinnen hindurchfahren.

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Gerichtsprozesse Dresden Stumme Zeugen: Zäher Remmo-Prozess 2.0

"Er fuhr langsam auf uns zu", widerspricht Aktivistin Malwine P. (23). "Ich bin weggesprungen." Auch Hannah K. gab an, dass sie ausweichen musste. Ein dritter Zeuge sah die Lücke zwischen den beiden Frauen auch als viel zu eng, um dort durchzufahren.

Nach Einspruch: Bußgeld wird noch saftiger!

Die Polizei nahm vor Ort die Personalien von Andreas F. auf.
Die Polizei nahm vor Ort die Personalien von Andreas F. auf.  © Petra Hornig

Angesichts der Beweislage wurde es so auch für den Angeklagten eng. Da er als Verdienst 4000 Euro im Monat angab, wies der Richter ihn darauf hin, dass die 30 Tagessätze zu je 50 Euro im Strafbefehl sehr günstig für ihn wären.

"Ich nehme den Einspruch zurück", so der Angeklagte trotzig. "Auch wenn ich das für falsch halte!" Sein Pech: Der Staatsanwalt stimmte nicht zu - Urteil: 30 Tagessätze zu nun 130 Euro.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Simone Lauritz

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