Windiger Holländer kurz vorm Abflug

Dresden - Er führte die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) hinters Licht und schimpfte auf der Anklagebank, dass er endlich heim will. Nun wird Marcus von N. (55) im Januar endlich zurück in die Niederlande überstellt.

Der Niederländer Marcus von N. (55) wurde am Landgericht Dresden verurteilt und soll nun endlich in seine Heimat überstellt werden.
Der Niederländer Marcus von N. (55) wurde am Landgericht Dresden verurteilt und soll nun endlich in seine Heimat überstellt werden.  © Thomas Türpe

Der spektakuläre Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe rief den "fliegenden Holländer" auf den Plan.

Der Schausteller gab sich gegenüber der SKD als Kunsthändler aus, der den geklauten Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens wiederbeschaffen könnte. Gegen 40.000 Euro.

Marcus, der in Jogginghose und Bommelmütze erschien, bekam die Kohle und ward nie mehr gesehen.

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Per internationalem Haftbefehl wurde er in Holland festgenommen, ausgeliefert, kassierte im Juni in Dresden zwei Jahre und sieben Monate Haft. Und will seither zurück. Doch die Mühlen der Verwaltung beider Länder mahlen sehr langsam.

Niederländer soll Reststrafe "zu Hause" absitzen

Der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens verschwand beim Einbruch ins Grüne Gewölbe. Ein windiger Betrüger gaukelte vor, das Schmuckstück wiederbeschaffen zu können. Die SKD verlor 40.000 Euro und ging leer aus.
Der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens verschwand beim Einbruch ins Grüne Gewölbe. Ein windiger Betrüger gaukelte vor, das Schmuckstück wiederbeschaffen zu können. Die SKD verlor 40.000 Euro und ging leer aus.  © SKD/Jürgen Karpinski

Derweil schimpfte er weiter, wie schon im Prozess: Der Knast würde nicht recht für ihn sorgen. Mal moserte er über die medizinische Versorgung, mal mäkelte er am Essen.

Nun aber sind die Papiere fertig. Im Januar soll der Holländer ins Heimatland gebracht werden, um dort den Rest der Strafe abzusitzen.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, SKD/Jürgen Karpinski

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