Zweieinhalb Jahre Knast! Oma-Räuberin weint vor Gericht
Dresden - Das war dreist! In einem Wohnhaus in Dresden-Leuben überfiel Michelle U. (43) eine Rentnerin (82) und versuchte sie auszurauben. Doch die Seniorin wehrte sich zum Glück und aufmerksame Nachbarn eilten zu Hilfe. Nun weinte Michelle zwar vorm Amtsrichter in Dresden, verurteilt wurde sie dennoch.
Jahrelang hatte die Angeklagte selbst einen betagten Rentner gepflegt. Als der im Mai verstarb, sei ihr "der Boden unter den Füßen weggerissen worden" und sie habe ständig Drogen genommen.
"Ich weiß nicht, was da über mich gekommen ist, ausgerechnet diese alte Dame anzugreifen", weinte Michelle, die im Juli im Flur des Wohnhauses zuschlug.
Sie entriss der Seniorin den Einkaufsbeutel, wobei das Opfer zu Fall kam, eine Platzwunde erlitt. Weil im Beutel nichts von Wert für Michelle war, wollte sie den Einkaufstrolley samt Handtasche. Den jedoch hielt die Omi, die auf dem Boden lag, krampfhaft weiter fest.
"Ich schrie um Hilfe", so die Seniorin. "Da hielt sie mir den Mund zu."
Michelle U.: "Ich leide auch unter der Tat"
Ihre Schreie aber hörten Besucher einer Nachbarin, vor deren Tür sich der Tumult abspielte. Sie eilten zu Hilfe, retteten die Omi, fassten Michelle.
"Es tut mir so leid", jammerte die bei ihrer Entschuldigung im Gericht. "Aber ich leide auch unter der Tat."
Die noch immer erschütterte Seniorin konterte: "Sie wissen gar nicht, was Sie da angerichtet haben!"
Immerhin: Michelle will jetzt eine Drogentherapie machen. Die Chance dazu hat sie nun im Knast.
Dort muss sie per Urteil jetzt zwei Jahre und sechs Monate absitzen.
Titelfoto: Bildmontage: Steve Schuster (2)

