Frau wird vergewaltigt und springt in die Tiefe: 19-Jähriger kommt hinter Gitter

Von Carola Große-Wilde

Hamburg - Wegen der Vergewaltigung von zwei jungen Frauen hat das Landgericht Hamburg einen 19-Jährigen zu einer Jugendstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt.

Der Angeklagte hatte zwei junge Frauen missbraucht und ihnen gedroht, sie umzubringen. Nun wurde ein Urteil gegen ihn gefällt.
Der Angeklagte hatte zwei junge Frauen missbraucht und ihnen gedroht, sie umzubringen. Nun wurde ein Urteil gegen ihn gefällt.  © David Hammersen/dpa

Nach Überzeugung des Gerichts soll er im Januar die beiden 14 und 18 Jahre alten Jugendlichen in einem Hochhaus in Wilhelmsburg bedroht, missbraucht und verletzt haben. Die Vergewaltigung der 18-Jährigen wertete das Gericht als besonders schwere Vergewaltigung. Zudem wurde er wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung verurteilt.

Zu Beginn des Prozesses war die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden. Der Vorsitzende Richter begründete die Entscheidung unter anderem mit dem Alter einer der beiden jungen Frauen, die noch minderjährig sei. Erst zur Urteilsverkündung wurde die Öffentlichkeit wieder zugelassen.

Der Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt war, hatte die Jugendlichen über den Messenger-Dienst Snapchat kontaktiert. Am 17. Januar 2025 traf er die 18-Jährige laut Anklage im 9. Stock des Treppenhauses eines Hochhauses. Dort drückte er sie gegen eine Wand und drohte ihr, sie zu töten, sollte sie seinen Aufforderungen nicht Folge leisten.

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Danach sollte das verängstigte Opfer auf Verlangen des Angeklagten sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Schließlich konnte die 18-Jährige auf einen Laubengang eines unteren Stockwerks flüchten, kletterte dort voller Panik auf eine Brüstung und fiel in die Tiefe. Die junge Frau erlitt schwere Verletzungen und lag mehrere Wochen auf der Intensivstation eines Krankenhauses.

Einen Tag später soll der Angeklagte die 14-Jährige am selben Ort getroffen haben. Er bedrohte sie mit einer ungeladenen Gaspistole, damit sie ihm ihr Smartphone gibt und nicht die Polizei ruft. Anschließend verlangte er sexuelle Handlungen und drohte ihr, sie zu töten, sollte sie sich weigern. Außerdem soll er das Mädchen geschlagen und gewürgt haben. Der 14-Jährigen gelang es, zu flüchten und die Polizei zu informieren.

Titelfoto: David Hammersen/dpa

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