Nach Rauswurf von Anwalt Otmar Kury: Jetzt äußert sich Christina Block
Von Bernhard Sprengel und Madita Eggers
Hamburg - Nach dem Rauswurf ihres Anwalts Otmar Kury hat sich die in Hamburg wegen mutmaßlicher Entführung ihrer beiden Kinder vor Gericht stehende Unternehmerin Christina Block (52) zu Wort gemeldet.
Alles in Kürze
- Christina Block äußert sich nach Rauswurf ihres Anwalts Otmar Kury.
- Block dankt Kury für seinen Einsatz, aber sieht unterschiedliche Welten.
- Ingo Bott übernimmt Rolle des Pflichtverteidigers von Block.
- Otmar Kury will Aufgaben trotz Trennung weiter wahrnehmen.
- Prozess gegen Christina Block wegen mutmaßlicher Entführung ihrer Kinder.

"Ich danke Herrn Rechtsanwalt Kury für seinen großen Einsatz", erklärte Block nach Angaben ihres zweiten Verteidigers, Ingo Bott (42).
In der Erklärung von Block hieß es weiter: "Seit einiger Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind. Mir ist daran gelegen, als der Mensch gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin. Die fachkundige und hochprofessionelle Kompetenz von Herrn Kury stelle ich dabei nicht infrage."
Bott erklärte, die Vorsitzende Richterin der Strafkammer habe ihn am Mittwoch gefragt, ob er bereit sei, von seiner Stellung als Wahlverteidiger in die Position des Pflichtverteidigers zu wechseln.
"Ich habe der Anfrage des Gerichts zugestimmt. Damit kann das Strafverfahren gegen Frau Block regulär fortgesetzt werden", erklärte Bott in der Mitteilung.
Er fügte hinzu, dass er das Ende der Zusammenarbeit mit Kury bedaure. Er schätze ihn als Kollegen. Bott hatte das Mandat als zweiter Verteidiger kurz vor Beginn der Hauptverhandlung am 11. Juli übernommen.

Otmar Kury will seine Aufgaben trotz Trennung weiter wahrnehmen
Otmar Kury sagte der Deutschen Presse-Agentur nach der Trennung, er habe bei Gericht angeregt, ihn von seinen Aufgaben als Pflichtverteidiger zu entbinden.
Für ihn sei es aber eine Selbstverständlichkeit, seine Aufgaben vorerst weiter wahrzunehmen. Das Gericht bestellt einen Pflichtverteidiger, um über die gesamte Dauer des Verfahrens sicherzustellen, dass ein Angeklagter anwaltlich vertreten wird.
Christina Block soll ihren Strafverteidiger überraschend gekündigt haben, berichtete der NDR am Dienstagabend. Demnach habe es Probleme zwischen dem kurz vor Prozessbeginn engagierten zweiten Verteidiger, Ingo Bott, und ihm gegeben.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa