Zwei tote Kinder in Hanau: Prozess gegen Vater startet

Hanau - Vor dem Hanauer Landgericht muss sich von diesem Mittwoch (13.30 Uhr) an ein Vater verantworten, der seine beiden Kinder (†7, †11) getötet haben soll.

In diesem Haus in Hanau spielte sich im Mai eine Familientragödie ab.
In diesem Haus in Hanau spielte sich im Mai eine Familientragödie ab.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, seine siebenjährige Tochter und den elfjährigen Sohn heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen umgebracht zu haben.

Der 47-Jährige ist wegen zweifachen Mordes angeklagt. Es wird eine kurze Einlassung des Mannes zum Prozessauftakt erwartet.

Laut Anklage soll der Inder nach einer Trennung Druck auf seine Ehefrau ausgeübt und dabei auch Todesdrohungen gegen die Frau und die Kinder geäußert haben.

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Da die Frau die Beziehung nicht wieder aufnehmen wollte, soll er beschlossen haben, sie dafür zu bestrafen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann die Kinder am 11. Mai vergangenen Jahres abpasste, als sie die Wohnungstür öffneten und zur Schule gehen wollten. Die Mutter habe früh morgens die Wohnung verlassen, um zur Arbeit zu fahren.

Vater drei Tage nach der Tat in Frankreich festgenommen

Vor dem Haus wurde der verletzte Junge gefunden, er starb wenig später im Krankenhaus.
Vor dem Haus wurde der verletzte Junge gefunden, er starb wenig später im Krankenhaus.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Laut Anklage soll der Vater seine Tochter auf ein Bett gedrückt, ihr mit einem scharfen Gegenstand in den Hals geschnitten und sie so schwer verletzt haben, dass sie starb.

Der Sohn soll die Tat mitangesehen, sich in Todesangst auf den Balkon der Wohnung geflüchtet haben und schließlich in die Tiefe gestürzt sein. Passanten fanden den Jungen mit schwersten Verletzungen am Boden vor dem Haus. Er starb wenig später im Krankenhaus.

Der Angeklagte war drei Tage nach der Tat von der französischen Polizei in einem Vorort von Paris festgenommen worden. Er wurde im Juli vergangenen Jahres nach Deutschland ausgeliefert.

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Die Mutter der Kinder tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Neben dem Auftakt sind bereits zehn Fortsetzungstermine für den Prozess geplant.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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