Explosionen und Geiselnahme: Prozess gegen Banden-Boss gestartet
Von Petra Albers
Köln - Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher im sogenannten Kölner Drogenkrieg begonnen.
Der 24-Jährige soll Boss der Drogenbande sein, die im vergangenen Jahr mit aufsehenerregenden Gewalttaten auch in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreitete.
Der Deutsch-Iraker ist unter anderem wegen Geiselnahme, gefährlicher Körperverletzung und der Anstiftung zu Sprengstoffexplosionen angeklagt. Mit ihm auf der Anklagebank sitzt ein 25-jähriger Iraker, der als sein Stellvertreter fungiert und seine Anweisungen ausgeführt haben soll.
Bei einer Verurteilung droht beiden Männern neben einer langen Haftstrafe auch die Sicherungsverwahrung.
Als Auslöser des sogenannten Kölner Drogenkriegs gilt der Raub von 350 Kilogramm Marihuana, das der Bande gehörte. Um Informationen über den Verbleib des Rauschgifts zu erhalten, soll der 24-Jährige unter anderem befohlen haben, zwei Personen zu entführen und stundenlang zu foltern.
Zudem soll er fünf Sprengstoffexplosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg in Auftrag gegeben haben.
Für den Prozess hat das Landgericht zunächst fast 40 Verhandlungstage bis Mitte 2026 angesetzt.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa
