Tiere wurden grausam gequält: Prozess gegen Mitarbeiter von Horror-Schlachthof startet

Köln - Vor dem Kölner Amtsgericht beginnt in einer Woche der Prozess gegen vier ehemalige Beschäftigte eines Schlachthofs in Hürth bei Köln. Auslöser des Verfahrens waren schockierende Undercover-Aufnahmen, die die Tierrechtsorganisation ANINOVA veröffentlichte.

Die Bilder aus dem Inneren des Schlachthofs zeigen unter anderem, wie Mitarbeiter die Tiere, hier eine Kuh, mit einer Mistgabel schlagen und quälen.  © ANINOVA e.V.

Darauf zu sehen: mehrfache Fehlbetäubungen, betäubungslose Kehlschnitte, das Zerren und Schleifen von Schafen an Beinen und Schwänzen in den Schlachtraum, Schläge mit Mistgabeln sowie grobe Misshandlungen der Tiere.

Darüber hinaus hätten sich Hinweise zu sogenannten Schwarzschlachtungen ergeben, berichtet ANINOVA. In diesem Zusammenhang sollen Dutzende Tiere illegal getötet worden sein.

Die Aufnahmen, die zwischen Ende Dezember 2022 und Anfang 2023 im Inneren des Schlachthofes entstanden, lösten damals eine Welle der Empörung aus - und riefen schnell auch das zuständige Veterinäramt auf den Plan, das die umgehende Schließung des Betriebs anordnete.

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Zudem wurden allen Beschäftigten die Schlachtberechtigungen entzogen und ein Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz durch die Staatsanwaltschaft Köln eingeleitet.

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ANINOVA-Vorstandsvorsitzender Jan Peifer fordert: "Tierquälerei darf nicht ohne Konsequenzen bleiben!"

ANINOVA will vor dem Amtsgericht Köln gegen die Entscheidung, kein Verfahren gegen den ehemaligen Betreiber des Schlachthofs einzuleiten, demonstrieren.  © Thomas Banneyer/dpa

Nun wird vier ehemaligen Mitarbeitern des Hofs ab kommendem Freitag (24. Oktober) der Prozess gemacht. Der ehemalige Betreiber darf sich derweil zurücklehnen - ein Verfahren gegen ihn wurde laut der Tierrechtsorganisation mangels Beweisen abgelehnt.

Eine Entscheidung, die bei ANINOVA für Kopfschütteln sorgt. "Wer Strukturen schafft und dudelt, in denen Tiere systematisch gequält werden, darf sich nicht hinter Beschäftigten verstecken", kritisiert ANINOVA-Vorstandschef Jan Peifer. Er ist überzeugt: "Tierquälerei darf nicht ohne Konsequenzen bleiben - auch der Betreiber des Schlachthofs gehört zur Verantwortung gezogen!"

Um das durchzusetzen, ruft die Organisation parallel zum Prozessauftakt zu einer Demonstration vor dem Kölner Amtsgericht auf. Neben Bildern aus dem Schlachthof soll dann auch ein großflächiges Plakat mit dem Schriftzug "Tierquälerei bestrafen!" gezeigt werden.

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