Flüchtlingsheim in Schutt und Asche: Haft für Feuerwehrmann gefordert

Schwerin - Nach einem fast siebenmonatigen Indizienprozess sieht die Staatsanwaltschaft die Schuld eines Feuerwehrmanns am Brand des Flüchtlingsheims in Groß Strömkendorf bei Wismar als erwiesen an.

Die Flüchtlingsunterkunft wurde bei dem Brand komplett zerstört.
Die Flüchtlingsunterkunft wurde bei dem Brand komplett zerstört.  © Jens Büttner/dpa

In seinem vierstündigen Plädoyer forderte der Vertreter der Anklage am Donnerstag vor dem Landgericht in Schwerin wegen mehrfacher Brandstiftung und schwerer Brandstiftung in zwei Fällen eine Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten für den Mann.

Der 33-Jährige hatte den gesamten Prozess über zu dem Vorwurf geschwiegen, für eine Brandserie in der Region verantwortlich zu sein, die im Brand in Groß Strömkendorf gipfelte.

Bei dem Brand am 19. Oktober 2022 war das ehemalige Hotel "Schäfereck" in Groß Strömkendorf, in dem zum Tatzeitpunkt 14 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren, zu großen Teilen zerstört worden. Die Bewohner konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Verletzt wurde niemand.

Der Sachschaden wurde mit 7,5 Millionen Euro angegeben. Die Staatsanwaltschaft macht den Angeklagten für mindestens sieben von 18 Bränden im Jahr 2022 in der Region verantwortlich.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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