Weil Frau "eine Hexe" war: Geständnis nach brutalem Mord in Psychiatrie ist schockierend!

München - Ein Mann wird in die Psychiatrie eingeliefert, weil er eine Gefahr ist - für sich und andere. Nur wenige Stunden später ermordet er dort eine Patientin mit einer Metallstange. Wie konnte das passieren?

Der 33 Jahre alte Angeklagte hat in München gestanden.
Der 33 Jahre alte Angeklagte hat in München gestanden.  © Felix Hörhager/dpa

Am zuständigen Landgericht München I hat am heutigen Montag der Prozess um einen Mord in der Psychiatrie begonnen. Der psychisch kranke Mann soll eine Mitpatientin in der Einrichtung im Mai 2022 vergangenen Jahres mit einer Metallstange gequält und mit einem Pullover stranguliert haben.

Über seine eigene Anwältin legte der 33 Jahre alte Brasilianer bereits zum Auftakt des Prozesses ein Geständnis ab. Demnach habe Gott ihm den Mord aufgetragen, weil die Frau eine Hexe gewesen sei.

Wegen der Gefahr der Eigen- und Fremdgefährdung war der Angeklagte im vergangenen Jahr in die psychiatrische Klinik in Haar eingeliefert worden, nur Stunden danach riss er laut Staatsanwaltschaft in seinem Bad die Stange des Duschvorhangs hab und ging damit in das Badezimmer der Patientin.

Brutaler "Silvester-Mord": Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft
Gerichtsprozesse München Brutaler "Silvester-Mord": Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft

Zwei Dutzend Mal schlug er laut Anklage auf ihren Kopf ein, bevor er sie strangulierte. Anschließend legte er Feuer.

Prozess nach Mord in Psychiatrie: Erschreckendes Geständnis in vor Landgericht München I

Anwältin Birgit Schwerdt (r.) hat das Geständnis verlesen.
Anwältin Birgit Schwerdt (r.) hat das Geständnis verlesen.  © Felix Hörhager/dpa

"Mein Mandant räumt ein, hier die Tat begangen zu haben", sagte Anwältin Birgit Schwerdt und gab sein Motiv so wieder: "Allerdings ist es so, dass er letztendlich im Auftrage Gottes gehandelt hat."

An entsprechende Einzelheiten könne der Mann sich nicht mehr erinnern, sagte sie. Jedoch: "Der Teufel hat ihm über Gott den Auftrag erteilt, die Geschädigte zu töten, da diese eine Hexe sei."

Als Klinikmitarbeiter in das Zimmer der Getöteten kamen, nachdem wegen des gelegten Brandes der Feueralarm ausgelöst worden war, kniete der heute 33-Jährige vor der geschlossenen Badezimmertür auf dem Boden. Dass im Bad, unter zahlreichen Gegenständen versteckt, die Leiche einer Frau lag, entdeckte die angerückte Feuerwehr erst später.

Überraschendes Urteil: Freispruch nach Mord vor 45 Jahren
Gerichtsprozesse München Überraschendes Urteil: Freispruch nach Mord vor 45 Jahren

Wie konnte es zu der Tat kommen? Warum wurde der Mann nicht besser überwacht, obwohl man davon ausging, er könne eine Gefahr darstellen?

Diese Fragen stellen die Freunde und Angehörigen der Toten.

Der Prozess vor dem Landgericht München I sorgte in ganz Deutschland für Aufsehen.
Der Prozess vor dem Landgericht München I sorgte in ganz Deutschland für Aufsehen.  © Felix Hörhager/dpa

Mordprozess in München: Angehörige des Opfers halten vor Gericht Mahnwache ab

Vor dem Gericht hielten sie am Montag eine Mahnwache ab und Fotos der Frau in die Höhe.

"Die Klinik sollte ein Ort der Heilung sein, ein Ort, an dem psychisch kranke Menschen Schutz finden", heißt es auf einer eingerichteten Gedenkseite im Internet. "An jenem Morgen wurde zwei Menschen der Schutz jedoch eindeutig verwehrt, unserer arglosen Tochter und dem verwirrten Patienten, der unbemerkt zu ihrem Mörder werden konnte."

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse München: