Koks von Polizisten gekauft und konsumiert? Wieder ein Münchner Beamter vor Gericht

München – Wegen des Drogenskandals bei der Münchner Polizei muss sich ab dem heutigen Dienstag (9 Uhr) erneut ein Beamter vor dem Amtsgericht verantworten.

Da stapeln sich die Akten: Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren und erhob bislang acht Anklagen gegen Münchner Polizisten.
Da stapeln sich die Akten: Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren und erhob bislang acht Anklagen gegen Münchner Polizisten.  © Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Felix Hörhager/dpa

Ihm wird vorgeworfen, er habe im April 2019 Kokain von einem anderen Polizisten gekauft und konsumiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst einen Strafbefehl erlassen, dem der Mann jedoch widersprach, sodass es nun zum Prozess kommt.

Zudem ist der Beamte angeklagt, weil er das Fehlverhalten eines Kollegen gedeckt haben soll. So habe er erfahren, wie der Polizist mit einer Lüge dafür sorgte, dass ein Mann zu Unrecht in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wurde.

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Zu dem Fall soll es im Februar 2017 gekommen sein. Der andere Polizist musste sich bislang nicht vor Gericht verantworten.

Der Drogenskandal hatte das Polizeipräsidium München 2020 erschüttert.

Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte und erhob bislang acht Anklagen.

Im Februar war erstmals ein Beamter, der Drogen erworben und weiterverkauft hatte, zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Weitere Beamte wurden zu Geldstrafen und Drogentherapien verurteilt.

Das vorerst letzte Urteil war eine Geldstrafe gegen einen Polizisten Ende April.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Felix Hörhager/dpa

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