Mord oder Suizid? Neuer Prozess gegen Mann wegen Mordes an seiner Ehefrau

München - Acht Jahre nach dem Tod einer Frau in München wird der Fall noch einmal neu aufgerollt. Die Frage vor dem Landgericht München I lautet: Hat sie sich selbst getötet oder wurde sie von ihrem Ehemann ermordet?

Wie wird das Landgericht München I entscheiden? (Symbolbild)
Wie wird das Landgericht München I entscheiden? (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

Am heutigen Dienstag startet um 9.30 Uhr ein neuer Prozess gegen einen Verdächtigen, dem die zuständige Staatsanwaltschaft vorwirft, seine Ehefrau mit einem Kopfschuss getötet zu haben.

Am Ende eines mehr als ein Jahr andauernden Indizienprozesses hatte das Landgericht München I den Mann im Februar des Jahres 2022 aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der BGH hob diesen Freispruch jedoch auf, weshalb der Angeklagte inzwischen wieder in Untersuchungshaft sitzt.

Der Tod der Frau im Jahr 2015 war lange als Suizid behandelt worden, doch nachdem Zweifel daran aufgekommen waren, erhob die Staatsanwaltschaft schließlich doch Mordanklage gegen den Ehemann.

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Die zuständige Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er seine Frau nach 17 gemeinsamen Jahren "von Eifersucht getrieben" umbrachte, weil sie sich kurz zuvor von ihm getrennt hatte und zudem Beziehungen zu anderen Männern eingegangen war.

Ein schwerer Vorwurf, den der Angeklagte ebenfalls vor Gericht bestritt. Er gab an, seine Frau habe sich selbst erschossen.

Auch wenn die Kammer erhebliche Zweifel an der Darstellung des Angeklagten gehabt habe, müsse gelten: "in dubio pro reo, im Zweifel für den Angeklagten", entschied das Gericht. Diese Entscheidung hob der BGH im Dezember auf.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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