Mord für 17.000 Euro? Mutter und Tochter heuern Auftragskiller für Ex-Freund an

Braunschweig/Wolfenbüttel - Eine Mutter und ihre Tochter sollen in Wolfenbüttel einem vermeintlichen Auftragskiller 17.000 Euro für die Tötung des Ex-Freundes der Jüngeren bezahlt haben.

Das Landgericht Braunschweig befasst sich derzeit mit einem Fall, bei dem ein Mutter-Tochter-Duo einen Auftragskiller anheuern wollten.
Das Landgericht Braunschweig befasst sich derzeit mit einem Fall, bei dem ein Mutter-Tochter-Duo einen Auftragskiller anheuern wollten.  © Friso Gentsch/dpa

Die beiden Frauen sind wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt worden, sagte Andy Belke von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag. Den Frauen droht ein Prozess am Landgericht Braunschweig.

Die 69 Jahre alte Iranerin und ihre 41 Jahre alte deutschiranische Tochter sollen den Ermittlern zufolge Ende vergangenen Jahres einen 33-Jährigen mit der Tötung des Ex-Lebensgefährten der Tochter beauftragt haben.

Zum Schein sei der Bekannte auf das Angebot eingegangen, habe aber nie beabsichtigt, den Auftrag auszuführen. Nachdem die 17.000 Euro bezahlt waren, informierte der Mann die Polizei, die ein weiteres Treffen überwachte und die Frauen danach festnahm.

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Nach der Trennung des Paares war es nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem zu einem Sorgerechtsstreit über ein gemeinsames Kind gekommen.

Bekannter des Mutter-Tochter-Duo war "grundsätzlich bereit" zur Tötung

Die beiden Frauen zahlten 17.000 Euro, wofür ein Bekannter den Ex-Freund der Tochter umbringen sollte. (Symbolbild)
Die beiden Frauen zahlten 17.000 Euro, wofür ein Bekannter den Ex-Freund der Tochter umbringen sollte. (Symbolbild)  © 123rf/megaflopp

Laut Anklage sollte der 36 Jahre alte Ex-Freund nach dem Willen der Frauen kein Sorge- oder Umgangsrecht bekommen. Die Frauen wollten den Mann demnach auch dafür bestrafen, dass er seine Partnerin geschlagen und etwa 100.000 Euro aus dem Vermögen verspielt und nie zurückgezahlt haben soll.

Der vermeintliche Auftragsmörder kannte das potenzielle Opfer nach Angaben der Ermittler nicht. Zunächst soll die 69-jährige Angeschuldigte den Kontakt zu ihm gesucht haben, um die Möglichkeiten für einen Mord zu klären. Nachdem der Mann "grundsätzliche Bereitschaft zur Tötung eines Menschen signalisiert" habe, sei es zur konkreten Frage danach gekommen.

Anschließend soll die 41-jährige Verdächtige zwei Fotos ihres Ex-Partners, einen handschriftlichen Zettel mit dessen Namen und seiner Adresse sowie seinem Schichtplan übergeben haben.

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Nach dem Treffen zur angeblichen Klärung letzter Details für die Tötung schlugen die Beamten zu. Beide Frauen wurden am 2. Dezember festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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