Prozess wegen falscher Corona-Atteste: Ärztin räumt Volksverhetzung ein!

Duderstadt - Eine Ärztin aus Duderstadt nahe Göttingen (Niedersachsen) hat das Ausstellen falscher Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht sowie den Vorwurf der Volksverhetzung eingeräumt.

Im Amtsgericht Duderstadt musste sich die 57-jährige Ärztin am Montag verantworten.
Im Amtsgericht Duderstadt musste sich die 57-jährige Ärztin am Montag verantworten.  © Swen Pförtner/dpa

Das geht aus einer Erklärung hervor, die ihr Verteidiger am Montag beim Prozessauftakt vor dem Amtsgericht Duderstadt vorlas. Zuvor hatten sich die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft auf einen Strafrahmen geeinigt, für den Fall eines Geständnisses, wie der Vorsitzende Richter am Montag sagte.

Demnach soll eine Haftstrafe auf Bewährung zwischen einem Jahr und zwei Monaten und einem Jahr und sechs Monaten verhängt werden. Zudem soll die 57 Jahre alte Ärztin 1000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Ärztin aus Duderstadt vor, 16 Atteste ausgestellt zu haben, damit Menschen keine Corona-Schutz-Masken tragen mussten.

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Dabei soll sie gewusst haben, dass die Patienten jeweils keine Erkrankung hatten, die gegen das Tragen einer Maske spreche. Darüber hinaus soll sie bei einer Kundgebung in Herzberg am Harz die Corona-Impfung mit dem Holocaust verglichen und mehrere Beamte beleidigt haben.

Zwei weitere Anklagepunkte wurden vorläufig eingestellt. Dabei ging es um üble Nachrede gegen einen anderen Arzt, der Menschen gegen Corona impfte, sowie zwei sogenannte Impfunfähigkeitsbescheinigungen.

Obwohl keine medizinischen Gründe vorgelegen hätten, habe sie zwei Kindern bescheinigt, dass sie nicht gegen Masern geimpft werden könnten.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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