Rentner erdrosselt Partnerin (†62) mit Gürtel - So lange muss er in der Knast

Von Christian Brahmann

Braunschweig/Wendeburg - Für den Richter ist klar: "Das war Absicht". Wegen der Tötung seiner langjährigen Partnerin (†62) im Kreis Peine soll ein 78 Jahre alter Mann für achteinhalb Jahre ins Gefängnis.

Das Landgericht Braunschweig verhandelte den Fall eines 78-Jährigen, der im Januar seine Ehefrau getötet hatte.
Das Landgericht Braunschweig verhandelte den Fall eines 78-Jährigen, der im Januar seine Ehefrau getötet hatte.  © Michael Matthey/dpa

Das Landgericht Braunschweig verurteilte den Angeklagten am Freitag wegen Totschlags.

Nach Überzeugung der Strafkammer schoss der Deutsche in der Tatnacht im Januar mehrmals mit einer Schreckschusspistole auf die 62-jährige Frau, schlug dann mit einem Gummihammer auf sie ein und erdrosselte das Opfer schließlich mit einem Bademantelgürtel. Zuvor war es zu einem Streit gekommen.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte mehrmals die Möglichkeit, den eskalierten Streit anders zu beenden. "Sie entschieden sich aber, zu töten", sagte der Richter.

Uni enttäuscht von Urteil: Professor belästigt Studentinnen - und bekommt weniger Gehalt
Gerichtsprozesse Niedersachsen Uni enttäuscht von Urteil: Professor belästigt Studentinnen - und bekommt weniger Gehalt
Prozess startet: Wer hat Schuld am Feuer auf Autofrachter mit Luxusautos?
Gerichtsprozesse Niedersachsen Prozess startet: Wer hat Schuld am Feuer auf Autofrachter mit Luxusautos?

Worum es bei der Auseinandersetzung in dem Haus in der Gemeinde Wendeburg (Niedersachsen) eigentlich ging, ließ sich im Prozess nicht klären.

Klar wurde aus Sicht Kammer aber, dass es schön länger in der Beziehung kriselte.

Acht Jahre Haft: Mann bringt Ehefrau um und will dann Suizid begehen

Der Täter versuchte nach dem Mord auch noch sich selbst umzubringen. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.
Der Täter versuchte nach dem Mord auch noch sich selbst umzubringen. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.  © Michael Matthey/dpa

Nach den Schilderungen im Gericht war der Mann verheiratet und hat eine Tochter. Irgendwann habe es ihn aber zu einer anderen Frau und deren Sohn gezogen.

Aus dieser Affäre sei eine langjährige Beziehung entstanden, die aber mit der Zeit Risse bekommen habe. Von Streit und Funkstille berichtete der Richter. Bis der Angeklagte irgendwann befürchtet habe, seine Liebe ganz zu verlieren.

Der im Rollstuhl sitzende Angeklagte hatte in der Verhandlung über seinen Anwalt erklären lassen, dass er sich an die entscheidenden Tage nicht erinnern könne.

Polizeigewalt oder Notwehr? Tatort wird für 3D-Modell vermessen
Gerichtsprozesse Niedersachsen Polizeigewalt oder Notwehr? Tatort wird für 3D-Modell vermessen
Neue Wendung bei VW-Dieselaffäre: Gericht stoppt Verfahren gegen Winterkorn
Gerichtsprozesse Niedersachsen Neue Wendung bei VW-Dieselaffäre: Gericht stoppt Verfahren gegen Winterkorn

Aufgrund einer Vielzahl von Indizien kam das Gericht aber dennoch zu der Überzeugung, dass der Mann der Täter ist und anschließend versuchte, sich mit einem Autounfall das Leben zu nehmen. Mehrere Notoperationen retteten ihn. Als der Sohn seine Mutter am Morgen entdeckte, kam jede Hilfe zu spät.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig; eine Revision ist möglich.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222oder 08001110116123.

Titelfoto: Michael Matthey/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Niedersachsen: