17-Jährigen brutal mit Messer attackiert: Familienvater muss jahrelang in den Knast

Düsseldorf - Eineinhalb Jahre nach einer Messerattacke auf einen Jugendlichen in einer Düsseldorfer U-Bahn hat das Landgericht den Täter zu drei Jahren Haft verurteilt.

Der 47-Jährige kann gegen das Urteil noch in Berufung gehen.
Der 47-Jährige kann gegen das Urteil noch in Berufung gehen.  © Jan Woitas/dpa

Das Gericht in Düsseldorf zeigte sich bei der Urteilsverkündung am heutigen Freitag davon überzeugt, dass der 47-jährige, ein zweifacher Familienvater, das damals 17-jährige Opfer absichtlich mit einem Springmesser verletzte.

Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Der Mann wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung schuldig gesprochen, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Dem Messerstich in die Brust war ein Streit zwischen dem 47-Jährigen sowie dem 17-Jährigen und dessen 18-jährigen dunkelhäutigen Freund über laute Musik vorausgegangen.

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Der Mann gab rassistische Beleidigungen von sich, nach übereinstimmenden Aussagen von Augenzeugen eskalierte daraufhin die Lage in der fahrenden U-Bahn.

Die Teenager sprangen aufgebracht auf. Es folgte ein Handgemenge, bei dem der Mann dem Schwarzen einen Kopfstoß verpasste und den 17-Jährigen in die Brust stach.

Familienvater seit Dezember in U-Haft

Der Verurteilte gab an, er habe das Messer lediglich zur Abwehr nutzen wollen. "Ich habe damit nur herumgefuchtelt und nicht gemerkt, dass ich jemanden getroffen habe. Auch sein Verteidiger sprach von Notwehr.

Die Strafkammer sah dies allerdings anders und nahm sämtlichen Aussagen über Angst den Wind aus den Segeln. "Sie haben zur Eskalation erheblich beigetragen. (...) Dass sie Angst hatten, glaube ich auch nicht." so der Richter.

Der Familienvater ist mehrfach vorbestraft. Er saß seit Mitte Dezember in U-Haft.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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