Mann gesteht: 28-Jähriger dringt in Frauen-Wohnungen ein und masturbiert

Von Martin Höke

Düsseldorf - Er soll in Wohnungen von Frauen eingebrochen sein, auf ihre Wäsche masturbiert und ihnen Videos seines Treibens zugeschickt haben: Ein offensichtlich sexuell motivierter Einbrecher hat beim Prozessauftakt am Düsseldorfer Landgericht ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Ein 28-Jähriger hat gestanden, in Wohnungen von Frauen eingebrochen zu sein, auf ihre Wäsche masturbiert und ihnen Videos seines Treibens zugeschickt zu haben. (Symbolbild)
Ein 28-Jähriger hat gestanden, in Wohnungen von Frauen eingebrochen zu sein, auf ihre Wäsche masturbiert und ihnen Videos seines Treibens zugeschickt zu haben. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Über seinen Verteidiger gab der 28-Jährige zu, über vier Jahre hinweg Frauen in Düsseldorf nachgestellt und sie sexuell belästigt zu haben. "Es fällt mir schwer, eine Erklärung dafür zu finden. Ich bedauere mein Fehlverhalten und entschuldige mich bei den Opfern."

Dem 28-Jährigen werden Beleidigung, Verbreitung pornografischer Schriften, Einbruch, Amtsanmaßung, Titelmissbrauch und Urkundenfälschung vorgeworfen.

So soll er Frauen Bilder von seinem Geschlechtsteil geschickt haben, auf denen auch die betroffenen Frauen zu sehen waren. Mit Fotomontagen erweckte er dabei den Eindruck, die Frauen mit Sperma beschmiert zu haben.

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Einige der manipulierten Fotos soll er auf eigens eingerichteten Telegram-Kanälen im Internet veröffentlicht haben. Zudem brach der Mann laut Anklage in Wohnungen von drei Frauen ein und nahm dort sexuelle Handlungen auf.

Ermittler finden zahlreiche Kleidungsstücke der Opfer

Vor dem Landgericht musste sich der Mann verantworten.
Vor dem Landgericht musste sich der Mann verantworten.  © Roberto Pfeil/dpa

Eine dritte Masche von ihm war den Ermittlern zufolge, Passantinnen auf der Straße heimlich mit einer spermaähnlichen Substanz zu bespritzen. Anschließend habe er sich als Polizist ausgegeben und den Betroffenen erzählt, er habe den Täter beobachtet. Dann bat er die Frauen für eine Anzeige um ihre Personalien. Wenig später erhielten die Opfer per Whatsapp anzügliche Bilder.

Wie der Staatsanwalt am Rande des Prozesses sagte, war mehrfach gegen den Mann ermittelt und seine Wohnung durchsucht worden, doch für eine Festnahme habe es nicht gereicht. Das änderte sich im Juni dieses Jahres.

Da hatte der Angeklagte eine Betroffene genau in dem Moment aufgefordert, ihm den vom Täter beschmutzten Rock zu bringen, als die Frau gerade bei der Polizei Anzeige erstattete.

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Bei der folgenden Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler zahlreiche Kleidungsstücke der Opfer. Die Auswertung seines Mobiltelefons brachte zahlreiche Fotos und einschlägige Chatverläufe ans Licht.

Der 28 Jahre alte Mediengestalter muss nun mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. Für den Prozess sind bis Ende November zehn Verhandlungstage angesetzt.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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