Gezielt Zivilisten ermordet? Syrien-Kämpfer aus Eschweiler unter Terrorverdacht

Düsseldorf - Ein 45-Jähriger aus Eschweiler bei Aachen muss sich als mutmaßlicher islamistischer Terrorist von diesem Dienstag an vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten.

Polizisten sichern das Gebäude des Oberlandesgerichtes. Hier startet am Dienstag (30. August) der Prozess gegen den mutmaßlichen Terroristen.
Polizisten sichern das Gebäude des Oberlandesgerichtes. Hier startet am Dienstag (30. August) der Prozess gegen den mutmaßlichen Terroristen.  © Oliver Berg/dpa

Zwischen 2012 und 2014 soll der Deutsche laut Bundesanwaltschaft vier Mal nach Syrien gereist sein, um sich dort am bewaffneten Kampf gegen die Regierung von Bashar al-Assad zu beteiligen.

Dazu hatte er sich laut Anklage der islamistischen Terrorgruppe Ahrar al-Sham ("Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens") angeschlossen. Der Miliz sollen zeitweise 10.000 bis 20.000 Kämpfer angehört haben.

Der Angeklagte habe mehrfach aktiv an Kampfeinsätzen teilgenommen, bewaffnet mit einem Sturmgewehr Kalaschnikow AK-47 und einer Pistole.

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Vor seinen Einsätzen soll er sich in Deutschland Gefechtsbekleidung, eine Kampfmittelweste, ein Zielfernrohr und einen Infrarot-Laserstrahler besorgt haben. Weil er bei einem Einsatz auf Menschen geschossen haben soll, wird ihm auch versuchter Totschlag vorgeworfen.

Bei Anschlägen hätten die Kämpfer der Miliz bewusst zivile Opfer in Kauf genommen. In einigen eroberten Gebieten hätten sich Mitglieder von Ahrar al-Sham an der gezielten Ermordung von Zivilisten beteiligt.

Der Angeklagte befindet sich seit dem 12. April in Untersuchungshaft. In einer früheren Vernehmung hatte er behauptet, für die Verteilung von Hilfsgütern nach Syrien gereist zu sein. Bei seiner Festnahme und Haftbefehlsverkündung im April hatte er dann zu den Vorwürfen geschwiegen.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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