Mann (53) soll Oldtimer nachgebaut und als Original verkauft haben: Jetzt wird ihm der Prozess gemacht

Aachen - Mit historischen Rennwagen befasst sich die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Aachen. In dem Prozess wird einem 53 Jahre alten Mann Betrug vorgeworfen. Er soll Oldtimer-Rennwagen, vor allem der Firma Porsche, nachgebaut und für teures Geld als Originale an Autoliebhaber verkauft haben.

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Aachen wirft einem 53 Jahren alten Mann Betrug vor. (Symbolbild)
Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Aachen wirft einem 53 Jahren alten Mann Betrug vor. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Dabei soll er ausgenutzt haben, dass er als Geschäftsführer einer auf Restaurierung historischer Rennsportwagen spezialisierten Firma Zugriff auf ein Archiv der Firma Porsche gehabt habe.

Auf diese Weise, so die Anklage, soll der 53-Jährige Daten erlangt haben, die er als Legende für die von ihm hergestellten Fahrzeuge genutzt habe. Teilweise soll es dabei um Millionenbeträge gegangen sein. Auch Nachbauten bekannter Rennwagen werden zu hohen Preisen gehandelt.

Der Prozess hatte bereits vor über zwei Jahren begonnen. Dann wurde das Verfahren wegen einer Erkrankung des Hauptangeklagten unterbrochen. Insgesamt werden ihm in 22 Fällen Straftaten, darunter Urkundenfälschung, Betrug im besonders schweren Fall und Bestechung, vorgeworfen.

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Mit angeklagt ist ein früherer Mitarbeiter von Porsche (76). Er soll in vier Fällen Hilfe geleistet und Fahrzeugidentifikationsnummern übermittelt haben.

Acht Verhandlungstage sind geplant

Der dritte Angeklagte soll eines der Autos zunächst in Kenntnis der Umstände genutzt und dann als Originalfahrzeug verkauft sowie in zwei Fällen mit dem Hauptangeklagten Urkunden gefälscht haben.

Aufgeflogen war der Fall nach einem Hinweis auf Vorgänge im Straßenverkehrsamt Düren bei Aachen. Dort soll immer ein bestimmter Mitarbeiter die Sportwagen zugelassen haben.

Am ersten Prozesstag im November 2021 hatte die Kammer auch geplant, Käufer der vermeintlich echten Oldtimer als Zeugen zu hören. Das Gericht hat acht Verhandlungstage geplant.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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