Nach Foto-Preis: "Kartoffelbrei"-Aktivist wegen Bagger-Blockade vor Gericht

Erkelenz - Ein Klimaaktivist muss wegen einer auf dem "NRW-Pressefoto des Jahres" dokumentierten symbolischen Bagger-Blockade vor Gericht.

Klimaaktivist Winfried Bernhard kniet an der Tagebaukante bei Lützerath vor einem Braunkohle-Bagger.
Klimaaktivist Winfried Bernhard kniet an der Tagebaukante bei Lützerath vor einem Braunkohle-Bagger.  © Barbara Schnell/Landtag NRW/dpa

Ein Sprecher bestätigte auf dpa-Anfrage, dass der Mann auf dem preisgekrönten Foto wegen Hausfriedensbruchs angeklagt wurde. Der Aktivist hatte sich mit ausgebreiteten Armen vor einen riesigen Braunkohlebagger gekniet und war von RWE angezeigt worden.

Klimaaktivist Winfried Bernhard sagte der dpa, dass er sich bei der Verhandlung am Montag (12.30 Uhr) vor dem Amtsgericht Erkelenz selbst verteidigen werde. Er habe auch mehrere Zeugen benannt. Laut einem Gerichtssprecher wird Bernhard vorgeworfen, im März 2022 an die abgesperrte Tagebaukante bei Lützerath gegangen zu sein.

Der Aktivist begründet seine Aktion damit, dass der Bagger sich damals unerlaubt nahe an Lützerath bewegt habe. Damals gab es dort noch den Hof eines Bauern, der als Letzter dort ausharrte.

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Eine wegen einer Pressekonferenz von Aktivisten anwesende Fotografin hatte zufällig dokumentiert, wie Bernhard sich vor den Bagger kniete. Ihr Bild mit dem Titel "Unbeirrbar" war später vom Landtag als Pressefoto des Jahres gekürt worden.

Klimaaktivist Bernhard hatte im Januar für Aufsehen gesorgt, weil er das im Landtag ausgestellte Foto aus Protest gegen die Räumung Lützeraths mit Kartoffelbrei beschmiert hatte. Nach einer Anzeige wegen des Verdachts der Sachbeschädigung laufen in diesem Fall noch die Ermittlungen.

Titelfoto: Barbara Schnell/Landtag NRW/dpa

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