Nach Plänen zu Terroranschlag an Essener Gymnasium: Prozess gegen 17-Jährigen soll im Dezember starten!

Düsseldorf/Essen - Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen! Im Mai dieses Jahres plante ein 17-Jähriger einen Terroranschlag an einem Essener Gymnasium. Am 9. Dezember soll gegen den rechtsradikalen Schüler nun der Prozess eröffnet werden.

An dieser Schule soll der 17-Jährige das Massaker geplant haben.
An dieser Schule soll der 17-Jährige das Massaker geplant haben.  © Montage: Roberto Pfeil/dpa, Justin Brosch/dpa

Das teilte eine Sprecherin des Landesgerichts Düsseldorf am heutigen Montag mit.

Da der Schüler zum Zeitpunkt der durch die Polizei vereitelten Tat noch minderjährig war, dürfte davon auszugehen sein, dass die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen wird.

Dem damals noch 16-Jährigen wird indes vorgeworfen, am Don-Bosco-Gymnasium am 13. Mai einen gezielten Terroranschlag vorbereitet und geplant zu haben. Zudem werden ihm Terrorismusfinanzierung und Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz vorgeworfen.

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Ein Mitschüler des Jungen gab den Beamten den Hinweis und sorgte dafür, dass Einsatzkräfte der Essener Polizei den heute 17-Jährigen im Elternhaus festnehmen konnten.

Dort fand die Polizei unter anderem Armbrüste, Messer, Macheten, Luftdruckpistolen sowie Materialien zur Herstellung von Rohrbomben. "(...) alles, was für den Bau einer Sprengstoffvorrichtung wesentlich ist", heißt es in einem Beschluss des Bundesgerichtshofs.

17-Jähriger sitzt seit Mai dieses Jahres in Untersuchungshaft

Einsatzkräfte des SEK stürmten am 13. Mai das Gebäude.
Einsatzkräfte des SEK stürmten am 13. Mai das Gebäude.  © Justin Brosch/dpa

Es ist davon auszugehen, dass der Schüler, der seine Pläne und Vorhaben in einem Tagebuch und einem "Manifest" detailliert festhielt, ein verheerendes Blutbad an seiner Schule anrichten wollte.

Um es potenziellen Nachahmern darüber hinaus einfacher zu machen, hatte der Junge umfangreiche Handlungsanweisungen aufgeschrieben und Videos aufgezeichnet.

Außerdem soll er während seiner Zeit in der Untersuchungshaft - in der er seit Mai dieses Jahres sitzt - Gefängnis-Mitarbeitern seinen Ausländerhass und seine Bewunderung für frühere rechtsextremistische Attentäter mitgeteilt haben.

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Bis heute soll er von diesen Gedanken "bisher keinen Abstand genommen" haben, heißt es.

Für den Prozess sind insgesamt zehn Verhandlungstage angesetzt.

Titelfoto: Montage: Roberto Pfeil/dpa, Justin Brosch/dpa

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