Nach schweren Krawallen in der Silvesternacht: Sieben Männer vor Gericht

Bonn - Nach den schweren Krawallen in der Silvesternacht 2022/23 in Bonn mit Angriffen auf Polizei und Feuerwehr müssen sich sieben Angeklagte am Landgericht Bonn verantworten. Der Prozess beginnt am Dienstag (9.15 Uhr).

In der Silvesternacht 2022/23 kam es in mehreren deutschen Städten - unter anderem auch in Leipzig (Foto) - zu Angriffen auf die Polizei.
In der Silvesternacht 2022/23 kam es in mehreren deutschen Städten - unter anderem auch in Leipzig (Foto) - zu Angriffen auf die Polizei.  © Sebastian Willnow/ZB/dpa

Die Staatsanwaltschaft legt den Tatverdächtigen Landfriedensbruch, tätliche Angriffe, Widerstand gegen Einsatzkräfte sowie versuchte gefährliche Körperverletzung zur Last. Die Gruppe setzt sich aus zwei 18-jährigen Jugendlichen, vier Heranwachsenden und einem Erwachsenen (34) zusammen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich in der Silvesternacht vor etwas mehr als einem Jahr eine Gruppe von rund 20 Personen per Messenger-Dienst zu einem gezielten Gewaltaufstand gegen die Polizei verabredet hatte. Einsatzkräfte hätten gezielt in einen Hinterhalt gelockt und attackiert werden sollen.

Inspiriert worden sei die Gruppe vom französischen Spielfilm "Athena", der von sozialen Unruhen in einem Vorort handelt. In seiner Handlung geht es unter anderem darum, dass ein Teenager nach Polizeigewalt stirbt und eine Gruppe Jugendlicher aus Protest ein Polizeiauto und Waffen auf einer Polizeiwache stiehlt.

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Die Ermittler gehen davon aus, dass die Angeklagten mit Sturmhauben vermummt im Bonner Ortsteil Medinghoven gegen Mitternacht Barrikaden aus Müllcontainern und Tonnen errichteten und entzündeten.

Einsatzkräfte werden gezielt angegriffen

Die daraufhin eintreffenden Kräfte von Feuerwehr und Polizei seien dann gezielt mit Böllern, Raketen, Steinen und Getränkekisten angegriffen worden.

Der Einsatz habe zunächst abgebrochen werden müssen. Erst eine Stunde später konnten die chaotischen Tumulte und Straßenbrände beendet werden.

Titelfoto: Sebastian Willnow/ZB/dpa

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