Weil er sich gestört fühlte: Obdachloser erschlug Mann mit Poller, jetzt kommt er vor Gericht

Düsseldorf - Weil er sich gestört gefühlt hat, soll ein Obdachloser (55) in Düsseldorf einen jungen Binnenschiffer (23) aus Bayern mit einem Poller erschlagen haben.

Der Tatort am Ratinger Tor in Düsseldorf wird von Obdachlosen häufig als Schlafplatz genutzt.
Der Tatort am Ratinger Tor in Düsseldorf wird von Obdachlosen häufig als Schlafplatz genutzt.  © David Young/dpa

Zweieinhalb Monate nach der Tat ist nun Anklage gegen den 55-Jährigen erhoben worden, wie ein Sprecher des Düsseldorfer Landgerichts am Freitag mitteilte. Dem Beschuldigten wird Totschlag vorgeworfen.

Als Motiv hatte der Obdachlose nach der Tat angegeben, er habe sich von dem Mann gestört gefühlt. Weder beim Opfer noch beim Verdächtigen gab es Hinweise auf Alkoholkonsum.

Das 23 Jahre alte Opfer stammt aus dem Landkreis Main-Spessart in Unterfranken. Als Besatzungsmitglied eines Binnenschiffs befand er sich auf Landgang.

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Zeugen hatten beobachtet, wie der 55 Jahre alte Obdachlose Mitte Juni im Bereich des Ratinger Tores am Rande der Altstadt mit einem 14 Kilogramm schweren Begrenzungspoller mehrfach auf den 23-Jährigen einschlug. Der Mann starb noch am Tatort an den schweren Verletzungen.

Der Bereich des Ratinger Tores wird von Obdachlosen gerne als Schlafplatz genutzt. Am Tatort befindet sich eine Baustelle, weswegen die normalerweise fest im Erdreich verankerten Poller lose herumlagen.

Der Verdächtige konnte trotz Fluchtversuchs durch Polizisten der nahe gelegenen Altstadtwache festgenommen werden. Diese waren von den Augenzeugen alarmiert worden.

Der Obdachlose (55) war mit einem 14 Kilogramm schweren Poller auf den 23-Jährigen losgegangen.
Der Obdachlose (55) war mit einem 14 Kilogramm schweren Poller auf den 23-Jährigen losgegangen.  © David Young/dpa

Der Prozess soll am 20. Oktober beginnen, sagte Marcus Hertel, der Verteidiger des Beschuldigten.

Titelfoto: David Young/dpa

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