Terroranschlag vorbereitet: 26-jähriger Flüchtling muss in den Knast

Von Frank Christiansen

Düsseldorf - Wegen der Vorbereitung eines Terroranschlags und der Unterstützung der Terrorgruppe Islamischer Staat ist ein 26-Jähriger aus dem nordrhein-westfälischen Paderborn schuldig gesprochen worden.

Der Angeklagte versteckte sich vor dem Gericht hinter einem Schnellhefter.  © Frank Christiansen/dpa

Das Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilte ihn zu drei Jahren und neun Monaten Haft.

Nach Feststellung des Gerichts bekannte sich der Iraner Ende Januar 2024 in einem Telegram-Chat gegenüber einem Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat als Unterstützer und erklärte seine Bereitschaft, sich dem IS in Syrien anzuschließen.

Auf seinem Handy fand sich laut Anklage eine Anleitung für eine Atomexplosion und die Herstellung des Supergifts Rizin, versehen mit Hinweisen zum konspirativen Gebrauch.

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Außerdem fanden sich Anweisungen für einen tödlichen Messerangriff, abgespeichert unter der Überschrift "Dschihadistische Gedanken und Ratschläge". Dazu hatte er im Juni 2024 Kontakt zur Witwe eines verstorbenen IS-Kämpfers und dieser am 7. Juni 100 US-Dollar geschickt.

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Festnahme am Flughafen Hannover

Der als Flüchtling anerkannte Iraner war am 15. Oktober 2024 am Flughafen Hannover festgenommen worden. Der Angeklagte habe geplant, über die Türkei mit Hilfe von Schleusern nach Syrien zu gelangen, um sich dort dem IS anzuschließen und eine Ausbildung im Umgang mit Waffen und Sprengstoff zu erhalten.

Ziel seien Anschläge gegen das Assad-Regime und rivalisierende schiitische Gruppen gewesen.

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