TikTok-Salafist betrügt Kinder in Not um Mega-Summe, jetzt steht er vor Gericht
Von Frank Christiansen
Düsseldorf - Vor dem Landgericht in Düsseldorf könnte es einem salafistischen TikTok-Star am Dienstag so richtig an den Kragen gehen.

Laut NRW-Verfassungsschutz gilt "Abdelhamid" als extremistisch-salafistisch. Dass er am Dienstag (9.30 Uhr) vor Gericht erscheinen muss, hat jedoch nichts mit Extremismus zu tun.
In diesem Fall geht es um mutmaßlichen Spendenbetrug des 34-Jährigen. Mit insgesamt 37 Aufrufen, notleidenden Kindern helfen zu wollen, soll er sich offenbar die eigenen Taschen vollgemacht haben.
Die Staatsanwaltschaft sieht sogar den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs. Der inzwischen 34-Jährige soll fast eine halbe Million Euro eingeworben haben.
Besonders brisant: Nur 5000 Euro sollen tatsächlich als Spende an Kinder in Not weitergeleitet worden sein, heißt es.
Seine 33 Jahre alte Partnerin muss als mutmaßliche Komplizin ebenfalls auf die Anklagebank. Die Anklage ist rund 600 Seiten stark. Das Landgericht hat für den Prozess bis Juli sechs Verhandlungstage angesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Martin Gerten/dpa, Screenshot/Instagram/Abdelhamid