Vater will Unfall des Sohnes auf seine Kappe nehmen: Fällt Gericht auf Betrug rein?

Düsseldorf - Mit dem Versuch den Autounfall seines Sohnes auf sich zu nehmen, hat ein Vater am Montag eine juristische Schlappe einstecken müssen. Sein Sohn wurde verurteilt.

Vor dem Amtsgericht in Düsseldorf wurde der 29-Jährige nun verurteilt.
Vor dem Amtsgericht in Düsseldorf wurde der 29-Jährige nun verurteilt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Laut Anklage war der junge Vater eines damals vierjährigen Sohnes im Oktober 2020 ohne gültige Fahrerlaubnis in Düsseldorf unterwegs und verursachte einen schweren Unfall.

Daraufhin habe er seinen Vater zur Unfallstelle bestellt. Schon wenige Minuten später sei der 49 Jahre alte Lkw-Händler aufgetaucht, woraufhin sein Sohn schnell mit dem Auto seines Vaters vor Eintreffen der Polizei die Unfallstelle verlassen habe.

Den Beamten sagte der Senior, er habe den Unfall verursacht. Bei dem Unfall soll ein Sachschaden in Höhe von 10.000 Euro entstanden sein.

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Der Schwindel flog auf, weil damals mehrere Augenzeugen das Geschehen und den Fahrerwechsel beobachtet hatten.

Der 29 Jahre alte Neusser, der im Lkw-Handel seines Vaters arbeitet, war zuvor bereits mehrfach wegen Fahrens ohne Führerschein, Trunkenheitsfahrten sowie Körperverletzung schuldig gesprochen worden.

29-Jähriger zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt

Diesmal verurteilte das Amtsgericht Düsseldorf ihn wegen Unfallflucht und vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis zu neun Monaten Bewährungsstrafe.

Dabei wurde ein Urteil des Amtsgerichts Krefeld von 2021 einbezogen, das bereits eine Führerscheinsperre bis zum kommenden September enthielt. Als Auflage muss der Wiederholungstäter außerdem innerhalb von sechs Monaten 1000 Euro an die Staatskasse zahlen. Zum Auftakt hatte sein Verteidiger die Vorwürfe als zutreffend eingeräumt: "Das stimmt so."

Das Strafverfahren gegen den zunächst mitangeklagten 49 Jahre alten Vater wegen Vortäuschens einer Straftat und Duldung des Fahrverstoßes war im Vorfeld gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 1500 Euro eingestellt worden.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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