Ärger vor Gericht: Nachhilfelehrer stellt Nachbarstochter (12) nach

Pirna - Er galt als netter Nachbar. Doch dann ging Andreas E. (64) zu weit: Er schickte einer damals Zwölfjährigen aus seiner Umgebung pornografische Nachrichten. Das umgehend erteilte Kontaktverbot unterwanderte er dann auch noch. Nun wurde der Ex-Handwerker vorm zuständigen Strafrichter in Pirna verurteilt.

Andreas E. (64) wurde am Amtsgericht Pirna verurteilt.
Andreas E. (64) wurde am Amtsgericht Pirna verurteilt.  © Peter Schulze

Andreas war einst mit der Nachbarsfamilie befreundet, half der Tochter als eine Art Nachhilfelehrer beim Homeschooling in Corona-Zeiten. Doch dann schickte er dem Kind einen frivolen Spruch und ein Penisbild.

Die Mutter reagierte sofort und setzte gerichtlich ein Kontaktverbot durch. Doch laut Anklage ignorierte Andreas die Anweisung, schrieb dem Mädchen zahlreiche weitere Nachrichten. Dabei ging es um eine gemeinsame Zukunft oder die Möglichkeit, sich trotzdem zu treffen.

Erst als die Behörde ihm 200 Euro Geldbuße auferlegte, hörte der "Spuk" auf. Um ein Strafverfahren kam er dennoch nicht herum.

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"Mein Mandant bedauert das alles außerordentlich", sagte der Anwalt von Andreas, der die Taten gestand und dem Mädchen so eine Aussage bei Gericht ersparte. "Er bemüht sich seither, wegzuziehen, aber das ist nicht so einfach."

Neun Monate Haft für Andreas

Die Anwältin des Opfers berichtete, das Mädchen habe bis heute Probleme mit den Vorfällen. Auch ihre Familie sucht eine neue Bleibe. Andreas wurde zu neun Monaten Haft verurteilt.

Weil die Taten schon über zwei Jahre zurückliegen, der Angeklagte nicht vorbestraft war, wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Das Kontaktverbot besteht fort. Zusätzlich muss er 500 Euro an den Verein "Mädchenzuflucht Dresden" zahlen.

Titelfoto: Peter Schulze

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