Mit Fake-Profil auf Dating-Plattform: Busfahrerin hetzte sexwillige Männer auf Bekannte!

Dippoldiswalde - Sie glaubte, damit zu helfen. Und so hetzte Ricarda J. (49) den Gattinnen ihrer Bekannten reihenweise paarungswillige Kerle auf den Hals. Nun saß die Busfahrerin vorm Amtsrichter in Dippoldiswalde.

Busfahrerin Ricarda J. (49, r.) wurde vom Amtsrichter in Dippoldiswalde verurteilt. Links sitzt eines der Opfer (63), die von wildfremden Männern belästigt wurde.
Busfahrerin Ricarda J. (49, r.) wurde vom Amtsrichter in Dippoldiswalde verurteilt. Links sitzt eines der Opfer (63), die von wildfremden Männern belästigt wurde.  © Bildmontage: Thomas Türpe

Sie gestand, sich auf einer Dating-Plattform angemeldet zu haben. Als "Kati" und mit dem Foto eines Frisurenmodels. Nahmen sexwillige Männer Kontakt auf, rückte sie Telefonnummer und Adressen raus. Aber nicht die eigene, sondern die zweier Damen (52, 63), die Ricarda zwar kaum kannte, aber vor allem nicht mochte.

"Von einer Frau hatte ich den Mann im Bus kennengelernt. Sie behandelte ihn schlecht", so "Racheengel" Ricarda, die dafür sorgte, dass wildfremde Männer bei eben dieser Frau Sturm klingelten.

Die zweite Frau wollte sie ärgern, weil sie hinter die Affäre von Ricarda und ihrem Gatten gekommen war. Auch diese Frau bekam frivole bis unverschämte Textnachrichten und Anrufe. "Und drei Penisbilder", so die noch immer geschockte Frau im Zeugenstand.

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Ricarda, die bisher ein blütenweißes Strafregister hatte, entschuldigte sich kleinlaut. Der Staatsanwalt schüttelte fassungslos den Kopf: "Sie sind Busfahrerin, haben Verantwortung. Und dann machen sie so einen Mist …"

Auch der Richter zeigte für derlei Verhalten kein Verständnis und verurteilte die Busfahrerin zu einer Geldstrafe von 3500 Euro. Zusätzlich entschied das Zivilgericht am selben Tag, dass Ricarda dem jüngeren ihrer beiden Opfer 1800 Euro Schmerzensgeld zahlen muss.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe

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