Wegen Ratschlags beim Schwimmen: Prügel-Ausraster am Steinbruch

Bautzen - Das rabiate Ende eines Badeausfluges war jetzt ein Fall für die Amtsrichterin in Bautzen. Sergej L. (26) musste sich verantworten, weil er am Steinbruch am Goldbacher Weg in Bischofswerda einen Badegast attackierte.

Der Student Sergej L. (26) entschuldigte sich im Gericht bei seinem Opfer und übergab 3000 Euro Schmerzensgeld.
Der Student Sergej L. (26) entschuldigte sich im Gericht bei seinem Opfer und übergab 3000 Euro Schmerzensgeld.

Der Student planschte seinerzeit mit seinem kleinen Bruder (damals 10) an der beliebten Badestelle in der Lausitz. "Ich schätzte das Kind auf sieben oder acht Jahre und es war ziemlich unbeholfen. Es hatte den Kopf oft unter Wasser", erinnerte sich Stefan M. (57), der dort ebenfalls weilte.

"Ich sagte dem Erwachsenen, dass es vielleicht besser wäre, wenn der Junge Schwimmärmel hätte." Er selbst würde mit seinem Enkel auch lieber im nahen Freibad als im Steinbruch das Schwimmen üben.

Das war zu viel Maßregelei für Sergej, der sich angeblich zusätzlich belästigt fühlte, weil sich Stefan M. für sein Empfinden zu nahe bei ihm umzog.

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Der Ältere jedenfalls ging schwimmen, zog seine Runden und kam zurück ans Ufer. "Da kam der Mann auf mich zu und prügelte auf mich ein. Ich hatte Todesängste. Er drückte mich unter Wasser", so das Opfer, das in den See zurückflüchtete.

Im Steinbruch am Goldbacher Weg in Bischofswerda fühlte sich Sergej so sehr gemaßregelt, dass er handgreiflich wurde.
Im Steinbruch am Goldbacher Weg in Bischofswerda fühlte sich Sergej so sehr gemaßregelt, dass er handgreiflich wurde.  © Rocci Klein

Sergej gestand im Prozess, entschuldigte sich bei Stefan M. und übergab ihm noch im Gerichtssaal 3000 Euro Schmerzensgeld.

Das stimmte auch die Richterin milde. Sie verurteilte den Bade-Rüpel zu einem Jahr Haft, setzte aber die Strafe zur Bewährung aus.

Titelfoto: Bildmontage: Rocci Klein, privat

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