Chemnitzerin wurde auf offener Straße erschossen: Ehemann bekommt lebenslänglich

Itzehoe - Ein 55 Jahre alter Mann muss wegen Mordes an seiner Ehefrau vor den Augen des 13-jährigen Sohnes im schleswig-holsteinischen Heide ins Gefängnis.

Der Angeklagte (55) soll seine Ehefrau (†37) in Chemnitz vergewaltigt und einige Monate später in Heide ermordet haben.
Der Angeklagte (55) soll seine Ehefrau (†37) in Chemnitz vergewaltigt und einige Monate später in Heide ermordet haben.  © Marcus Brandt/dpa

Das Landgericht Itzehoe verurteilte den Aserbaidschaner aus Chemnitz am Donnerstag wegen Mordes und Vergewaltigung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Die Kammer folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und stellte zusätzlich die besondere Schwere der Schuld fest.

Die Verteidigung wollte den tödlichen Schuss am 31. Oktober 2022 dagegen als fahrlässige Tötung der 37-Jährigen gewertet wissen, weil er sich versehentlich gelöst habe, und hatte in Verbindung mit der Vergewaltigung auf eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten plädiert.

Die Frau war mit ihrem 13-jährigen Sohn auf einem Fußweg in Heide unterwegs, als ihr in Chemnitz lebender Ehemann aus einem Auto ausstieg. In der Folge fiel ein Schuss aus nächster Nähe, der die Frau tödlich traf.

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Die 37-Jährige war zuvor mit dem Jungen aus der gemeinsamen Wohnung in ein Frauenhaus in Heide geflüchtet. In Chemnitz hatte der Aserbaidschaner seine Frau vergewaltigt, wie er im Lauf der Verhandlung zugab.

Nach dem Schuss in Heide ließ sich der Angeklagte von einem Bekannten zur Polizei fahren und stellte sich.

Erstmeldung, 14. März, 5.45 Uhr. Aktualisiert: 17.55 Uhr.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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