Ex-Staatsanwalt soll schlafwandelnd eigenen Sohn missbraucht haben

Lübeck - Ein ehemaliger Lübecker Staatsanwalt, der im März 2019 möglicherweise schlafwandelnd seinen Sohn missbraucht haben soll, muss sich von Montag (9 Uhr) an in Lübeck vor Gericht verantworten.

Für den Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstage angesetzt. (Symbolbild)
Für den Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstage angesetzt. (Symbolbild)  © Christophe Gateau/dpa

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat Anklage gegen den Juristen wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs erhoben.

Der Angeklagte selbst hatte demnach den Fall 2019 zur Anzeige gebracht. Er hatte dabei angegeben, sich an die Tat nicht erinnern zu können.

Im Rahmen der Ermittlungen kam früheren Angaben der Kieler Staatsanwaltschaft zufolge heraus, dass der Beschuldigte Schlafwandler ist. Daraufhin sei dies von einem Gutachter überprüft worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft im Sommer. Demnach sei es möglich, als Schlafwandler auch sexuelle Handlungen vorzunehmen.

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Zwar sah den früheren Angaben der Kieler Staatsanwaltschaft zufolge sowohl sie selbst als auch die Generalstaatsanwaltschaft eine Verurteilung des Mannes als nicht wahrscheinlich an. Nach einem erfolgreichen sogenannten Klageerzwingungsverfahren vor dem Oberlandesgericht musste die Staatsanwaltschaft aber Anklage in dem Fall erheben. Das Landgericht Lübeck hat diese zugelassen.

Zu klären sein dürfte in dem Verfahren unter anderem die Frage der Schuldfähigkeit des Mannes. Für den Prozess vor dem Landgericht Lübeck sind zunächst sechs Verhandlungstage bis zum 14. Februar angesetzt.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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