Plädoyers im Prozess gegen Ex-Polizeigewerkschafter wegen Geheimnisverrat verschoben

Lübeck - Der Prozess gegen den ehemaligen Polizeigewerkschafter Thomas Nommensen (55) vor dem Lübecker Landgericht geht unerwartet weiter.

Thomas Nommensen (55, r.) hat im Prozess bereits den Geheimnisverrat gestanden.
Thomas Nommensen (55, r.) hat im Prozess bereits den Geheimnisverrat gestanden.  © Christian Charisius/dpa

Anstatt der erwarteten Plädoyers stellte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag 16 Beweisanträge, die die Vorwürfe gegen Nommensen untermauern sollen. Dem geständigen Angeklagten wird vorgeworfen, Polizeiinterna an einen befreundeten Journalisten weitergegeben zu haben.

In den Anträgen der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag geht es unter anderem um polizeiliche Dokumente zum Anschlag auf einen Lübecker Linienbus im Juli 2019. Die würden beweisen, dass es sich um sensible Informationen gehandelt habe, deren Weitergabe die öffentliche Sicherheit gefährdet hätten, heißt es in dem Beweisantrag.

Weitere Anträge bezogen sich unter anderem auf interne Dokumente zu den Ermittlungen gegen drei Polizeischüler, die im Juli 2018 in Bad Malente drei Jugendliche drangsaliert haben sollen. Diese vertraulichen Unterlagen soll der Angeklagte an den Journalisten weitergegeben haben, der dann in seinem Bericht daraus zitiert haben soll.

Das Gericht werde diesen Anträgen nachgehen, sagte der Vorsitzende Richter Klaus Grammann. Der für Freitag (26. August) geplante Verhandlungstermin werde deshalb aufgehoben. Die Verhandlung soll jetzt am 31. August fortgesetzt werden. Ein Urteil soll dann am 7. Oktober verkündet werden.

Erstmeldung: 6.57 Uhr. Aktualisiert: 19.19 Uhr.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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