Abzocke mit Krypto: Cyber-Betrüger soll Anleger übers Ohr gehauen haben
Von Oliver Schmale
Karlsruhe/Stuttgart - Auch Kriminelle versuchen, den Boom von Kryptowährungen zu nutzen und mit einer speziellen "Cybertrading-Masche" Geld abzuzocken. Nun soll in Stuttgart ein mutmaßlicher Betrüger vor Gericht.

Wegen mutmaßlichen Betrugs mit Kryptowährungen hat das Cybercrime-Zentrum Anklage gegen einen 27 Jahre alten Mann vor dem Stuttgarter Landgericht erhoben.
Der aus Kiel stammende Mann soll mindestens seit November 2021 als Mitarbeiter eines in der Ukraine durchsuchten Callcenters gemeinsam mit weiteren Personen Menschen mit hohen Gewinnversprechen zu Geldanlagen bewogen haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe mitteilte.
Durch geschickte Gesprächsführung und fingierte Internetauftritte hätten er und seine mutmaßlichen Mittäter das Vertrauen der Opfer erschlichen, die in der Folge teilweise beträchtliche Summen zumeist in Kryptowährungen investierten. Der Schaden soll sich auf 209.000 Euro belaufen. Ein Fall passierte in Stuttgart.
Dem Mann wird von der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe gewerbsmäßiger Bandenbetrug zur Last gelegt. Über die Zulassung der Anklage muss nun eine Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts entscheiden.
Was ist "Cybertrading-Fraud"?

Nach Angaben der Ermittler gehen sie von einem Fall von Cybertrading-Fraud aus. Dabei werden gutgläubige Kunden dazu bewogen, im Vertrauen auf eine lukrative Anlagemöglichkeit teilweise hohe Geldsummen auf betrügerischen Plattformen zu investieren.
Die Täter spiegeln dabei vor, digitale Plattformen für den Handel mit unterschiedlichsten Finanzinstrumenten zur Verfügung zu stellen, auf denen die Kunden investieren könnten. Tatsächlich werden die eingezahlten Beträge nie investiert und angebliche Gewinne nur vorgetäuscht.
Der Mann wurde Ende Februar in Kiel festgenommen und befindet sich dort in Untersuchungshaft.
Titelfoto: Marius Becker/dpa/dpa-tmn