Studentinnen für gute Noten zum Sex genötigt: Suspendierter Uni-Professor vor Gericht

Weimar - Am Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar hat ein Berufungsverfahren gegen einen suspendierten Professor der Universität Erfurt begonnen.

Der Professor unterrichtete an der Universität in Erfurt. Wie es mit ihm nach dem Verfahren weitergeht, ist noch ungewiss. (Archivbild)
Der Professor unterrichtete an der Universität in Erfurt. Wie es mit ihm nach dem Verfahren weitergeht, ist noch ungewiss. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Dem Mann war vorgeworfen worden, Studentinnen mit dem Versprechen auf gute Noten zum Sex genötigt zu haben.

Das Verwaltungsgericht Meiningen hatte in seinem Urteil 2020 zwar festgestellt, dass der Hochschullehrer seine Dienstpflichten "gravierend" verletzt hatte. Trotzdem rechtfertige die Anbahnung von Sex in der Uni zwischen Lehrenden und Studierenden noch nicht die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis.

Begründet wurde das damit, dass die volljährigen Studentinnen keine Schutzbefohlenen mehr seien, sondern Erwachsene. Das Verwaltungsgericht verhängte schließlich eine Gehaltskürzung gegen den Professor.

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Das Thüringer Wissenschaftsministerium legte Berufung gegen das Urteil ein. Nach Angaben einer Sprecherin strebe das Ministerium die endgültige Entfernung des Mannes aus dem Hochschuldienst an. Derzeit sei der Lehrer von seinem Dienst enthoben, hieß es.

Der Studierendenrat der Universität Erfurt begrüßte das Berufungsverfahren und rief für Dienstag zu einer Kundgebung "gegen sexualisierte Gewalt und patriarchale Machtstrukturen" auf.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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