Kängurus im Tierpark geköpft: Staatsanwaltschaft hat grausigen Verdacht
Solingen - Kurz vor Ostern wurden im Tierpark Fauna in Solingen zwei Känguru-Weibchen tot und ohne Kopf im Gehege aufgefunden. Bisher wurde ein Fuchs für die Bluttat verantwortlich gemacht, doch es war wohl ein grausamer Mensch.
Alles in Kürze
- Zwei Känguru-Weibchen im Tierpark Solingen geköpft.
- Staatsanwaltschaft verdächtigt einen Menschen als Täter.
- Tiere wurden mit Schneidwerkzeug getötet und Köpfe entfernt.
- Überwachungsaufnahmen zeigen Verdächtigen außerhalb Öffnungszeiten.
- Öffentlichkeit wird um Mithilfe bei der Suche gebeten.

"Noch immer haben wir nicht ganz verkraftet, was wir in der Woche vor Ostern
erleben mussten", teilte der Tierpark auf seiner Website mit.
Am 15. April fanden Pfleger die erste kopflose Känguru-Leiche, am 17. April die nächste. Im Beutel der ersten enthaupteten Känguru-Mama befand sich zudem ein kleines Jungtier, dass zwar zunächst überlebte, ohne Mutter jedoch zwei Wochen später in einer Auffangstation zugrunde ging.
Der Tierpark verschärfte daraufhin die Sicherheit, überwachte das Gehege rund um die Uhr und einige Mitarbeiter übernachteten zwischenzeitlich sogar vor Ort.
Das bisherige Ermittlungsergebnis: "Fakt ist, dass es Spuren eines oder mehrerer Füchse an den toten Tieren gab – trotzdem sind wir immer noch nicht sicher und das bildet in unseren Köpfen Szenarien ab, die wir uns eigentlich nicht vorstellen möchten."
Doch genau ein solch schlimmes Szenario dürfte sich dort abgespielt haben, wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal nach weiterführenden Untersuchungen durch eine Tierschutzexpertin am Dienstag mitteilte.
Doch kein Fuchs: Staatsanwaltschaft sucht nach Känguru-Mörder

Von einem blutrünstigen Fuchs ist dabei keine Rede mehr: "Nach dem Ergebnis dieser Prüfung ist angesichts des Verletzungsbildes der Tiere von einem Menschen als Täter auszugehen, der mit einem Schneidwerkzeug die Tiere getötet und die Köpfe mitgenommen hat", schrieb die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung.
Überwachungsaufnahmen des Tierparks zeigen laut Staatsanwaltschaft zudem einen Mann, der sich außerhalb der Öffnungszeiten Zugang zum Tierpark-Gelände verschafft und anschließend das Gehege der australischen Beuteltiere aufgesucht hatte.
Bei der Suche nach dem Känguru-Mörder wird nun die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten. Zeugen, die einen mit Blut überströmten Mann beobachtet oder die fehlenden Känguru-Köpfe gesehen oder gar zum Kauf angeboten bekommen haben, sollen sich unter folgender Rufnummer bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal melden: 0202/2840.
Im Tierpark selbst gibt es derweil auch wieder freudige Nachrichten zu verkünden. Mitte Juli sind zwei neue Känguru-Weibchen eingezogen, darunter sogar ein Tier mit komplett weißem Fell. Derzeit wird nach passenden Namen für die zwei neuen Hüpfer gesucht.
Noch bis zum 3. August können Tierpark-Besucher ihre Namensvorschläge vor Ort einreichen.
Titelfoto: Tierpark Fauna Solingen