Letztes Puzzlestück einer Mordserie? Leiche ohne Kopf nach 17 Jahren identifiziert

Von Aleksandra Bakmaz

Bozen/Sontheim - Fast zwei Jahrzehnte lang fehlte vom dritten Opfer einer Mordserie in der baden-württembergischen Gemeinde Sontheim an der Brenz jede Spur.

Im Jahr 2019 wurden Im Garten eines Hauses in Sontheim Leichenteile entdeckt. Dieser Mordserie gehört auch der Leichnam des Mannes an.  © Stefan Puchner/dpa

Nun ist klar: Eine schon 2008 in Südtirol gefundene Leiche ohne Kopf gehört zu einem jungen Mann – dem Schwiegersohn des Haupttäters. Das ergab eine DNA-Analyse, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatten italienische und deutsche Medien darüber berichtet.

Die grausame Mordserie aus dem kleinen Ort Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim) an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern beschäftigte Ermittler und Justiz über Jahre hinweg.

Die Taten wurden laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2008, 2014 und 2019 verübt. Zu den Opfern gehörte neben dem Schwiegersohn auch ein weiterer Partner der Tochter des Haupttäters sowie ein Garagenbesitzer.

Anzeige
Der Vater und Haupttäter erdrosselte und zerstückelte nach Auffassung des Gerichts drei Männer.  © Thomas Burmeister/dpa

DNA-Abgleich brachte Gewissheit

Bei Vernehmungen 2018 und 2019 hatte der Mann die Taten gestanden. Den Mord an seinem Schwiegersohn dann vor Gericht aber wieder bestritten. Weil damals von der Leiche jede Spur fehlte, wurde diese Tat als Totschlag gewertet. Eine erneute Anklage wird es laut Staatsanwaltschaft Ellwangen nicht geben.

Der Mann könne wegen der Tötung seines Schwiegersohnes nicht zweimal verurteilt werden, erklärte ein Sprecher.

Der kopflose Körper des jungen Mannes war von zwei Arbeitern in einem Karton an der Brennerautobahn nahe Klausen in Südtirol entdeckt worden – und blieb bis zuletzt ein ungelöstes Rätsel. Den Medienberichten zufolge brachte erst ein DNA-Abgleich die Gewissheit. Der Kopf des Mannes wurde demnach bis heute nicht gefunden.

Mehr zum Thema Leichenfunde: