Terroranschlag von internationalen Ermittlern vereitelt? Festnahme in Dessau!

Dessau-Roßlau - Terrorschlag verhindert? In Zusammenarbeit mit polnischen und dänischen Kriminalbehörden konnte die Polizei in Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt vermutlich einen terroristischen Anschlag vereiteln(TAG24 berichtete)! In "Kripo Live" schätzte ein Terrorismus-Experte die Brisanz des Falles ein.

Klaus Tewes, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.
Klaus Tewes, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.  © Screenshot MDR/ Kripo Live

Am Sonntagabend rollte "Kripo Live" den Fall noch einmal auf. Mitte Januar hatten Ermittler aus Polen vermeldet, dass von einer Adresse in Dessau-Roßlau verdächtige Chemikalien aus dem Nachbarland bestellt worden waren.

"Wir sind von den Kollegen auf drei syrische Beschuldigte aufmerksam gemacht worden, die sich unter anderem mehrere Kilo Schwarzpulver und Zündschnüre bestellt haben, was für den Bau von Sprengsätzen benötigt wird", berichtete Klaus Tewes, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.

Bei einer Durchsuchung der Adresse in Dessau konnte der Mieter dort nicht vorgefunden werden - dieser wurde wenig später in Dänemark bei seinem Bruder festgenommen. Die insgesamt drei syrischen Brüder und 10 weitere Personen sitzen mittlerweile in U-Haft.

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"Wir haben neben den Chemikalien weitere Waffen wie Pumpguns und Jagdgewehre mit Zielfernrohren gefunden und vermuten, dass die Beschuldigten einen Terrorakt entweder in Deutschland oder Dänemark geplant haben", so eine dänische Sprecherin.

Zeitpunkt und Ort des Terroranschlags noch unklar

Aus diesem Wohnblock in Dessau-Roßlau wurden die Chemikalien bestellt.
Aus diesem Wohnblock in Dessau-Roßlau wurden die Chemikalien bestellt.  © Screenshot MDR/ Kripo Live

Die Ermittlungen laufen - ob es tatsächlich in nächster Zeit zu einem Anschlag gekommen wäre, ist noch unklar. "Der vorliegende Fall ist durchaus interessant, allerdings gibt es kein Indiz, dass es bald losgegangen wäre", schätzte ARD-Terrorismus-Experte Holger Schmidt die Situation ein.

So hätten sich die vorgefundenen Chemikalien noch im Urzustand befunden und seien noch nicht zu einer tödlichen Mischung vermengt worden.

Die drei beschuldigten Brüder hatten bereits seit 1998 ohne Auffälligkeiten in Dessau gewohnt. Dies sei ungewöhnlich, so der Experte. "Häufiger befinden sich die Täter erst seit Kurzem in Europa, wenn sie einen Anschlag verüben. Allerdings kann es auch sein, dass die drei Brüder erst später beispielsweise über das Internet für terroristische Zwecke mobilisiert wurden", befand Holger Schmidt.

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In jedem Fall sei die Zusammenarbeit zwischen den polnischen, dänischen und deutschen Behörden als sehr gut zu bewerten. Im Kampf gegen den Terror sei eine internationales, gemeinsames Wirken unerlässlich.

Titelfoto: Screenshot MDR/ Kripo Live

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