Kinderporno-Fall um Christoph Metzelder: Chat-Partnerin meldet sich zu Wort

Düsseldorf - Jetzt spricht die Chatpartnerin des Verurteilten! Rund zwei Wochen nach dem Schuldspruch des ehemaligen Saubermanns und Nationalspielers Christoph Metzelder (40), spricht nun eine der Chat-Partnerinnen des 40-Jährigen. Und offenbart traurige Details.

Christoph Metzelder (40, M), neben seiner Anwältin, Julia Donnepp, im Amtsgericht.  © Federico Gambarini/dpa

"Ich hab' ihn als einen vorbildlichen Mann kennengelernt. Ich hab' ihn sehr geschätzt", so die Frau nun gegenüber RTL.

Im Gespräch mit "Stern TV" wollte sie unerkannt bleiben. Auch ihr wirklicher Name, welcher im folgenden als "Marie B." getarnt wird, ist nicht bekannt.

Sie ist eine der Frauen, mit denen der Ex-Kicker sexuelle Fantasien austauschte. Dieses Kopfkino verwandelte sich jedoch recht schnell in einen Albtraum. Ein Albtraum, mit dem sie für eine gewisse Zeit überfordert gewesen sein will.

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Bereits nach dem zweiten Date soll es in den Chats um Sex und Gedankenspiele gegangen sein. Dabei war die Grenze zur Pädophilie bei Metzelder relativ rasch überschritten, so Marie B. gegenüber dem Sender.

Zu anfänglichen Gedanken über sexuelle Handlungen wurden schnell junge Mädchen und Jungen Thema. Darüber soll sich die Frau am anderen Ende von Metzelders Chat zunächst gewundert haben, ob ein Mann dieses Formates so etwas tatsächlich ernst meine.

Als er ihr dann Bildmaterial zukommen ließ, will sie nicht mehr nur irritiert gewesen sein.

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Verfahren eingestellt, 500 Euro Geldbuße und das Bedauern, die Polizei nicht eher eingeschaltet zu haben

Christoph Metzelder nach der Verhandlung am Düsseldorfer Amtsgericht.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern, häufig jünger als zehn Jahre, waren für sie "das Grauenhafteste, was es gibt", erzählt sie.

Einen Tag brauchte es, bis sie mit ihrer Schwester über das verstörende Material sprach.

Während die 42-Jährige "total unter Schock" stand, wie sie berichtet, war es die Schwester, die schließlich einen bekannten Polizisten einweihte. Schließlich folgte der Weg zum LKA in Hamburg.

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Sie gab das Material und die Chats ab. Der Rest ist (traurige) Geschichte.

Gegen die 42-Jährige wurde das Verfahren dann eine Woche nach der Metzelder-Verhandlung eingestellt. 500 Euro musste sie zahlen. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, im Chat mit dem Ex-Fußballer gegen gewisses kinderpornografisches Material positive Resonanz gezeigt zu haben.

Somit habe sie den 40-Jährigen wohl dazu angestachelt, ihr mehr zu senden. Sie bedauere inzwischen, die Polizei nicht eher informiert zu haben.

Der einstige Fußball-Nationalspieler wurde zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.

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