Missbrauchsvorwürfe: Schon früher Verdacht gegen Priester!

Eichstätt - Gegen einen wegen Missbrauchsverdachts zurückgetretenen Priester aus dem Bistum Eichstätt in Bayern lagen nach Angaben der Diözese schon früher Verdachtsmomente vor.

Die Vorwürfe wiegen schwer. (Symbolbild)
Die Vorwürfe wiegen schwer. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Eine Bistumssprecherin bestätigte hierzu am Freitag gleichlautende Medienberichte. "Ihm wurden neben den Personalgesprächen therapeutische Hilfen und Begleitung angeboten. Diese hat er angenommen."

Der damalige Generalvikar habe "beschlossen, dass der Priester unter Begleitung einsetzbar sei", teilte die Diözese zu dem entsprechenden Vorgehen mit.

"Nach damaligem Stand lagen kirchenrechtlich relevante Vorwürfe nicht vor, sodass mangels Voraussetzungen keine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet wurde", hieß es in der Mitteilung. Und weiter: "Der Priester wurde jedoch vorübergehend aus dem seelsorglichen und schulischen Dienst herausgenommen."

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Ende März hatte das Bistum mitgeteilt, gegen den Priester aus dem Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs zu ermitteln, eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet zu haben.

Priester aus Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz wegen Verdacht des Missbrauchs freigestellt

Der Geistliche selbst habe das Bistum von strafrechtlichen Ermittlungen und der Durchsuchung seiner Wohnung durch die Polizei des Freistaats informiert. Gegen den Mann sei ein Aufenthaltsverbot für seinen bisherigen Wohn- und Wirkungsort ausgesprochen worden. Er habe zudem seinen Amtsverzicht angeboten, der angenommen worden sei.

Nach Angaben des Bistums besteht der Verdacht des Missbrauchs, ohne dass es zum Körperkontakt zum Kind kam.

Der Priester sei vom pastoralen Dienst freigestellt worden. "Der aktuelle Vorfall ereignete sich nicht im seelsorglichen Kontext der letzten Einsatzpfarrei", betonte die Bistumssprecherin. "Derzeit werden im Zuge der aktuellen kirchenrechtlichen Voruntersuchung auch die Maßnahmen aus der Vergangenheit intensiv evaluiert und bewertet."

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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