18-Jährige brutal hingerichtet: Kommt US-Verdächtiger um Auslieferung herum?

Schweinfurt - Wann gibt es endlich Gerechtigkeit? Im Fall eines Mordes an einer jungen Frau bei Schweinfurt vor 45 Jahren könnte die Auslieferung eines Tatverdächtigen von den USA nach Deutschland noch sehr lange dauern.

Die Leiche der damals 18-jährigen Cornelia Hümpfer wurde vor 45 Jahren in einem erschreckenden Zustand am Straßenrand entdeckt.
Die Leiche der damals 18-jährigen Cornelia Hümpfer wurde vor 45 Jahren in einem erschreckenden Zustand am Straßenrand entdeckt.  © Polizei Schweinfurt

So könne sich der Beschuldigte gegen diesen Schritt juristisch wehren, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Schweinfurt am Dienstag.

Eine seriöse Einschätzung, ob sich das Verfahren über Monate oder gar Jahre hinziehen wird, sei daher nicht möglich. Informationen, ob der mutmaßliche Mörder sich in den USA zu den Vorwürfen geäußert hat, gebe es nicht. "Von hier aus wird er erst nach seiner Auslieferung als Beschuldigter vernommen werden."

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann für den gewaltsamen Tod einer jungen Frau im Jahr 1978 in Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt verantwortlich ist. Der mittlerweile 69-Jährige war im Juni in den USA festgenommen worden. Er soll damals als Soldat der US-Streitkräfte in Unterfranken stationiert gewesen sein.

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Im April 1978 war auf einer Anhöhe nahe einer Ortsverbindungsstraße die Leiche der 18-Jährigen entdeckt worden. Die Studentin hatte Messerstiche im Rücken und im Nackenbereich.

45 Jahre nach Mordfall: Staatsanwaltschaft Schweinfurt will Ex-Soldat vor deutsches Gericht stellen

Ex-Soldat Tommy Molina (69) gilt als dringend tatverdächtig. Er soll die junge Frau brutal ermordet haben.
Ex-Soldat Tommy Molina (69) gilt als dringend tatverdächtig. Er soll die junge Frau brutal ermordet haben.  © Scotts Bluff County Detention Center

Der Verdacht, der Täter könnte aus dem Kreis der US-Streitkräfte kommen, bestand früh, nachdem eine Zeugin in der Nähe des Fundortes ein Fahrzeug mit grünem US-Kennzeichen gesehen hatte. Dennoch blieb der Fall jahrzehntelang ungelöst.

Der jetzige Verdächtige geriet erstmals 1996 in den Fokus der Ermittler. Er soll als zur Tatzeit 24-Jähriger eine Beziehung mit dem Opfer gehabt haben. In seinen früheren Vernehmungen hatte er die Tat stets bestritten. Nach Informationen der "Main-Post" soll das Opfer von dem US-Soldaten schwanger gewesen sein. Der Mann soll die Tat später seiner Ehefrau in den USA gestanden haben.

Experten des Landeskriminalamtes war es aufgrund fortgeschrittener Entwicklungen in der Kriminaltechnik gelungen, DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers zu isolieren.

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Der Mann war am 21. Juni aufgrund eines internationalen Haftbefehls im US-Bundesstaat Nebraska festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt will ihn wegen Mordes vor Gericht sehen.

Titelfoto: Montage: Scotts Bluff County Detention Center, Polizei Schweinfurt

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