Seniorin (†84) missbraucht und erstickt: DNA führte zu 23-Jährigem
Von Marco Krefting
Kehl - Eine 84-Jährige wird tot und teils entkleidet in ihrem Schlafzimmer gefunden. Bei einer Routinekontrolle ist der mutmaßliche Mörder einer 84-Jährigen aus Kehl (Ortenaukreis) der Polizei ins Netz gegangen.
Alles in Kürze
- Seniorin (84) in Kehl missbraucht und erstickt
- 23-Jähriger Deutsche als Tatverdächtiger festgenommen
- Mann hatte keine Beziehung zum Opfer
- Rechtsmedizin bestätigt sexuellen Missbrauch und Ersticken
- DNA-Abgleich führte zur Identifizierung des Verdächtigen

Die Festnahme am Offenburger Bahnhof geschah schon kurz nachdem die Soko "Daune" den Tatverdächtigen im polizeilichen Fahndungssystem ausgeschrieben hatte. Der Deutsche soll die Seniorin sexuell missbraucht und getötet haben.
Wegen dringenden Mordverdachts ordnete eine Ermittlungsrichterin am Mittwoch Untersuchungshaft an. Der 23-Jährige kam in ein Gefängnis, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Mann habe keinen erkennbaren Bezug zum Opfer.
"Bislang machte der Beschuldigte keine Einlassungen gegenüber den Ermittlungsbehörden", hieß es. "Auch zur Motivlage ist derzeit nichts bekannt." Die Polizei habe den Mann durchsucht und die Bankkarte der Frau gefunden.
Seniorin wurde erstickt
Die Rechtsmedizin in Freiburg obduzierte die Leiche und kam zu dem Schluss, dass mit massiver Gewalt auf den Kopf eingewirkt worden sei.
"Zudem bestätigten am Tatort gesicherte Spuren, dass die 84-Jährige vor ihrem Tod sexuell missbraucht worden war." Letztendlich sei die Seniorin erstickt.
In dem Einfamilienhaus hätten die Kriminaltechniker zahlreiche Spuren gesichert. Verschiedene Utensilien und relevante Spuren seien teils auf dem Boden verstreut und nicht alle dem Opfer zuzuordnen gewesen.

Volltreffer bei DNA-Abgleich
Die Personenbeschreibung zweier Zeugen deutete der Mitteilung zufolge auf den 23-Jährigen aus Kehl hin, der seit dem späten Samstagabend nicht mehr gesehen worden sei. Wegen früherer Straftaten - vorrangig Eigentumsdelikte - sei seine DNA zudem in einer bundesweiten Datenbank erfasst gewesen.
Das Kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg habe die am Tatort gesicherten Gen-Spuren untersucht. Dabei habe sich eine Übereinstimmung mit der Vergleichsprobe aus der DNA-Datenbank ergeben.
Titelfoto: Marius Bulling/dpa