Chefin von "New Yorker"-Filiale brutal ermordet: Killer plötzlich schuldunfähig

Von Martin Höke

Krefeld - Nach der Ermordung einer Filialleiterin der Modekette "New Yorker" in Krefeld muss ein damaliger Mitarbeiter dauerhaft in die geschlossene Psychiatrie.

Zum Motiv für die Tat erklärte der Angeklagte (M.), er habe sich von seiner Chefin (†43) gemobbt gefühlt.  © Martin Höke/dpa

Von dem Mann gehe eine erhebliche Rückfallgefahr aus, er leide unter Wahnvorstellungen, sagte der Vorsitzende Richter am Krefelder Landgericht, als er die Unterbringung anordnete.

Er habe sich von der Frau gemobbt gefühlt, hatte der geständige Mann ausgesagt, der nach eigenen Angaben 25 und nach Angaben des Gerichts 27 Jahre alt ist. Einem psychiatrischen Gutachter zufolge ist der Mann psychisch schwer krank.

Er leide unter paranoider Schizophrenie und sei zur Tatzeit schuldunfähig gewesen. Am Abend des 7. Mai hatte er die Frau in ihrem Büro mit zahlreichen Messerstichen getötet.

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Der Angeklagte hatte ausgesagt, die 41-Jährige habe ihn ständig gemobbt und geärgert. Am Mittag des Tattags habe er deshalb ein Messer eingesteckt. "Ich habe an dem Tag die Entscheidung getroffen." Als seine Chefin versucht habe, aus dem Büro zu flüchten, habe er die Tür zugehalten.

Der Rechtsmediziner listete 26 Messerstiche auf, von denen 21 den Rumpf der Frau trafen und mehrere innere Organe verletzten.

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Nebenklage behält sich Rechtsmittel vor

Nach der Tat hatte der in Afghanistan geborene Mann durch einen Hinterausgang das Gebäude verlassen. Kurz darauf konnte ihn die Polizei festnehmen.

Verteidiger und Staatsanwaltschaft verzichteten nach der Entscheidung auf Rechtsmittel. Die Nebenklage behielt sie sich vor.

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