Doch keine "Erste-Hilfe-Puppe": Spedition entdeckt Leiche reichlich spät

Darmstadt - Erschreckender Fund! Im südhessischen Darmstadt hielten Mitarbeiter einer Spedition eine Leiche zwei Monate lang für eine "Erste-Hilfe-Puppe".

In Darmstadt hielten Speditionsmitarbeiter eine männliche Leiche fälschlicherweise wochenlang für eine "Erste-Hilfe-Puppe". (Symbolbild)
In Darmstadt hielten Speditionsmitarbeiter eine männliche Leiche fälschlicherweise wochenlang für eine "Erste-Hilfe-Puppe". (Symbolbild)  © picture alliance/Marijan Murat/dpa

Am 9. Februar sucht ein Darmstädter Gerichtsvollzieher eine Wohnung in einem Mehrparteien-Komplex auf. Die Einzimmer-Wohnung eines dort ansässigen 59-jährigen Mannes soll geräumt werden, weil der dort gemeldete Mieter namens Andreas B. Schulden hat und zahlungsunfähig ist.

So weit, so verständlich. Was dann allerdings geschieht, ist schier unglaublich. Als der Gerichtsvollzieher klingelt, macht B. Die Tür nicht auf. Geräusche aus der Wohnung? Fehlanzeige. Daraufhin lässt der Beamte die Wohnungstür gewaltsam öffnen.

Man ging davon aus, dass der Mieter möglicherweise bereits aus dem Apartment geflüchtet war.

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Kurz darauf machten sich die Speditionsmitarbeiter an ihr Werk.

Der Gerichtsvollzieher listete währenddessen auf, welche Möbelstücke und Gegenstände die Männer aus der Wohnung trugen.

"Erste-Hilfe-Puppe" entpuppt sich erst im Speditionslager als männliche Leiche

Laut Polizeibericht entdeckten die Spediteure im Rahmen der Ausräum-Aktion auch "eine Puppe, wie man sie von Erste-Hilfe-Kursen kennt". Wie die Bild berichtet, war diese "Puppe" vollständig bekleidet, lehnte an einem Heizkörper und wurde später mit allen anderen Möbelstücken abtransportiert.

Im Anschluss daran wurden alle Gegenstände der Wohnung von der Spedition auf dem Firmengelände standesgemäß eingelagert, inklusive der "Puppe".

Die "Erste-Hilfe-Puppe" färbte sich im Laufe der Zeit allerdings immer mehr grünlich und roch so beißend, dass die Spedition am 14. April schließlich die Polizei alarmierte.

Vor Ort stellten die Beamten direkt fest, dass es sich bei der "Puppe" eben nicht um selbige handelt, sondern um einen toten Menschen.

Nach einer Obduktion der Leiche wusste man auch, um wen es sich hierbei handelte. Oberstaatsanwalt Robert Hartmann bestätigte, dass der tote Mann der 59-jährige Andreas B. sei. Wie er zu Tode kam, ist aktuell noch unklar.

Laut Bild-Informationen ist der tote Andreas B. ein verurteilter Kinderschänder, der bereits 2014 wegen der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. 2005 habe er außerdem eine fünfjährige Haftstrafe antreten müssen, nachdem er zuvor mehrere Kinder missbraucht hatte.

Die Todesursache wird nun von der Staatsanwaltschaft und der Polizei Südhessen ermittelt.

Titelfoto: picture alliance/Marijan Murat/dpa

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