"Blue Whale Challenge" - Mann (26) geht mit gutem Freund (†35) in Wald und tötet ihn
Pedrógão Grande - Sechs Freunde wohnen in einer Aussteiger-Kommune in Portugal. Dann ist einer tot. Die Ermittler haben einen schrecklichen Verdacht.
Hat der Brite seinen Mitbewohner umgebracht, weil er dazu manipuliert wurde?
Am Sonntag betrat ein 26-jähriger Brite die Polizeiwache der portugiesischen Kleinstadt Pedrógão Grande. Er habe soeben seinen guten Freund ermordet, sagte er. Wenig später fanden sie die Leiche des 35-Jährigen in einem abgelegenem Waldstück.
Die Ermittler wissen: Der 35-jährige Brite wurde mit einem gezielten Messerstich ermordet. Zuletzt lebte der Getötete mit fünf weiteren Briten in der Aussteiger-Kommune. Sie alle waren gute Freunde. Der Mörder war einer von ihnen. An seiner Schuld gibt es kaum Zweifel.
Doch jetzt tut sich ein schrecklicher Verdacht auf, berichtet das Portal CMJournal unter Berufung auf Polizeikreise. Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass die Gruppe in den Stunden und Tagen vor der Bluttat ein perverses "Spiel" spielte: die grausame "Blue-Whale-Challenge".
Spielten die Freunde die Todes-Challenge?
Bei diesem Schock-Trend aus Russland müssen die Teilnehmer unter Anleitung eines "Spielleiters" grausame Aufgaben über einen Zeitraum von 50 Tagen erfüllen.
Es fängt immer ganz harmlos an: "Schaue diesen Film", "Rede einen Tag mit niemandem", doch es wird schnell extremer. "Schneide dir in den Arm", "Stich dir mit einer Nadel in die Hand."
Zum Schluss verlangt der Spielleiter vom Teilnehmer Suizid zu begehen. Ab 2015 kam es deswegen in Russland und auch in Brasilien zu dutzenden Selbstmorden unter Jugendlichen.
Wie die Zeitung Daily Mail zudem berichtet, saßen die sechs Briten in den Stunden vor dem Mord am Lagerfeuer bei Nachbarn, andere Aussteiger gesellten sich hinzu. Diese gaben später an, dass die Gruppe plötzlich aufbrach und zum abgeschiedenen Waldstück ging. Sie wollten "das Spiel" spielen, sagten sie.
Neben dem Hauptverdächtigen hat die Polizei zwei weitere Männer und zwei Frauen befragt. Alle sind Briten.
Offiziell heißt es: "Die Umstände, einschließlich des möglichen Motivs, werden noch untersucht." Die Leiche des toten Aussteigers wurde zur Autopsie ins Krankenhaus von Coimbra verbracht.
Titelfoto: Montage: FILIPE AMORIM / AFP, Facebook/Polícia Segurança Pública