Mainz: Streit um Ruhestörung löst großen Polizei-Einsatz mit Maschinenpistolen aus

Mainz - Am Anfang stand ein Nachbarschaftsstreit wegen einer angeblichen Ruhestörung, doch dieser eskalierte - am Ende rückten zahlreiche Polizeikräfte in Mainz-Neustadt an, darunter auch Beamte mit Schutzausrüstung und Maschinenpistolen.

Zahlreiche Polizisten rückten am frühen Mittwochmorgen nach Mainz-Neustadt aus - einigen von ihnen griffen zu Maschinenpistolen. (Symbolbild)
Zahlreiche Polizisten rückten am frühen Mittwochmorgen nach Mainz-Neustadt aus - einigen von ihnen griffen zu Maschinenpistolen. (Symbolbild)  © Montage: Bernd Thissen/dpa, Boris Roessler/dpa

Mehrere Polizeistreifen wurden am frühen Mittwochmorgen in die Boppstraße entsandt, da es hier zuvor zu einer "lautstarken und körperlichen Auseinandersetzung wegen Ruhestörung" gekommen war, wie ein Sprecher erklärte.

Vor Ort trafen die Beamten auf einen 23-Jährigen, der stark am Kopf blutete, sowie auf eine 55 Jahre alte Frau, die über Schmerzen am Arm klagte. Beide waren allerdings nur leicht verletzt, wie das Polizeipräsidium Mainz weiter mitteilte.

Erste Ermittlungen ergaben, dass die Verletzungen offenbar von einem Mann aus einer Wohnung in der Nachbarschaft verursacht worden waren. Diese habe sich über eine angebliche Ruhestörung aufgeregt, welche von dem 23-Jährigen und der 55-Jährigen ausgegangen sein soll.

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"In der folgenden lautstarken Auseinandersetzung sei es dann zu einem Handgemenge gekommen", berichtete der Polizeisprecher weiter. Was die Einsatzkräfte besonders alarmierte: Der Täter soll dabei mit einer Pistole auf den jungen Mann eingeschlagen und so die Wunde am Kopf verursacht haben.

Dieser Hinweis veranlasste einige der Polizisten, weitere Schutzausrüstung anzulegen und sich mit Maschinenpistolen zu bewaffnen.

Polizei-Aktion in Mainz-Neustadt: Einsatzkräfte entdecken Schreckschusswaffe

Ein Nachbarschaftsstreit löste in den frühen Morgenstunden des heutigen Mittwochs einen Polizeieinsatz in Mainz-Neustadt aus. (Symbolbild)
Ein Nachbarschaftsstreit löste in den frühen Morgenstunden des heutigen Mittwochs einen Polizeieinsatz in Mainz-Neustadt aus. (Symbolbild)  © Montage: dpa/Frank Rumpenhorst, dpa/Boris Roessler

Es fiel jedoch kein Schuss: Der tatverdächtige 38-jährige Nachbar verließ nach Aufforderung durch die Polizei freiwillig seine Wohnung und konnte widerstandslos festgenommen werden.

Im weiteren Verlauf entdeckten die Ermittler in seiner Wohnung eine "ungeladene Schreckschusswaffe", mutmaßlich wurde sie in dem Nachbarschaftsstreit zuvor als Schlagwaffe eingesetzt.

Der 38-Jährige war betrunken, auch stand der Verdacht im Raum, dass der Mann weitere Drogen konsumiert haben könnte. Eine Blutprobe wurde angeordnet und durchgeführt.

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Da sich zudem herausstellte, dass der 38-Jährige gar nicht in Mainz-Neustadt wohnt, sondern in einem nördlicheren Stadtteil, sprachen die Polizisten ihm gegenüber einen Platzverweis aus, bevor sie ihn wieder auf freien Fuß setzten.

Der Mainzer müsse nun "mit Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz rechnen", hieß es noch.

Titelfoto: Montage: Bernd Thissen/dpa, Boris Roessler/dpa

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