Allstedter Kunstprojekt mit Hakenkreuzen beschmiert!

Von Dörthe Hein

Allstedt - Mit Hakenkreuzen und rechten Parolen sind in Allstedt (Mansfeld-Südharz) diverse Häuserfassaden beschmiert worden - auch ein großformatiges Porträtbanner einer Kunstausstellung ist betroffen.

Ein Banner einer Allstedter Kunstausstellung ist mit Hakenkreuzen und anderen Schmierereien beschmutzt worden.
Ein Banner einer Allstedter Kunstausstellung ist mit Hakenkreuzen und anderen Schmierereien beschmutzt worden.  © Heiko Rebsch/dpa

Insgesamt 15 Fälle beschmierter Fassaden, darunter das Rathaus, eine Bushaltestelle und ein Verteilerkasten seien gezählt worden, so eine Polizeisprecherin in Halle.

Der oder die Täter seien bislang nicht bekannt und somit auch nicht der Hintergrund ihrer Taten. Es werde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung durch Graffiti ermittelt.

In Allstedt lässt die Kunststiftung Sachsen-Anhalt gerade eine große Freiluft-Kunstausstellung entstehen. Das nun großflächig beschmierte, etwa 18 mal 4 Meter große Porträtbanner gehört laut Polizei dazu.

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Es ist laut einer Sprecherin der Kunststiftung nicht mehr zu retten. Das Banner solle neu gedruckt und aufgehängt werden. Ob das bis zur Eröffnung zu schaffen ist, sei unklar.

Der Fotograf Matthias Ritzmann hat die Allstedter und Allstedterinnen im Rahmen seines Kunstprojektes "All you can meet" porträtiert. Die Werke wurden laut der Kunststiftung erst am Donnerstag angebracht.

Auch einige Wohnhäuser waren von dem Schmier-Angriff betroffen.
Auch einige Wohnhäuser waren von dem Schmier-Angriff betroffen.  © Heiko Rebsch/dpa

Rechte Schmierereien aufgetaucht: "Wir verurteilen diese Taten auf das Schärfste!"

So sah es noch am Donnerstag aus: Das Kunstprojekt zeigt Porträts der Bürger von Allstedt.
So sah es noch am Donnerstag aus: Das Kunstprojekt zeigt Porträts der Bürger von Allstedt.  © Bildmontage: Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

Die Direktorin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Manon Bursian, sagte: "Wir sind entsetzt über die großflächigen, verfassungsfeindlichen Schmierereien in Allstedt, von denen zahlreiche Häuser und auch ein Teil unseres Kunstparcours betroffen sind und verurteilen diese Taten auf das Schärfste."

Sie ergänzte: "Diese Straftat ist kein Bagatelldelikt, sie ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft, auf die Kunst und die Allstedter. Wir bitten darum, Hinweise, die zur Aufklärung beitragen können, an die Polizei weiterzugeben und damit die Ermittlungen zu unterstützen."

Der etwa einen Kilometer lange Kunstparcours "Glühende Horizonte" soll am 17. Mai in der Allstedter Innenstadt eröffnet werden.

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Mit den "Glühenden Horizonten" sind Skulpturen, Installationen und Kunstvermittlungsaktionen verbunden, die Allstedt, einstige Wirkungsstätte des Theologen und Reformators Thomas Müntzer (1489-1525), in diesem Jahr zum Ort zeitgenössischer Kunst werden lassen.

Erstmeldung vom 10. Mai, 16.03 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 11. Mai, 11.20 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Heiko Rebsch/dpa

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