Entführung in Stolpen? Schwer bewaffnete Beamte im Einsatz
Stolpen - Plötzlich war es mit Beschaulichkeit in der Stolpener Altstadt vorbei: Schwer bewaffnet zog am Sonnabendmittag plötzlich das Spezialeinsatzkommando und weitere Beamte zwischen Badergasse und Bischofswerdaer Straße auf.

Diese waren wegen einer vermeintlichen Entführung alarmiert worden.
11 Uhr rückten die Spezialkräfte an, bis 21 Uhr waren sie in der Stadt präsent. Dort brachen sie die Wohnungstür eines Polen (41) auf, nahmen ihn fest und leiteten ein Verfahren wegen erpresserischen Menschenraubs, also Entführung, gegen ihn ein.
Doch mittlerweile sind die Ermittlungen vorangeschritten und ergeben ein anderes Bild. "Wir werden keinen Haftantrag stellen", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (46).
"Es besteht keine Fluchtgefahr, der Tatverdächtige hat einen festen Wohnsitz. Das Verfahren läuft jetzt auch unter dem Vorwurf gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung."
Ersten Erkenntnissen nach war der Festgenommene gegenüber einer polnischen Bekannten handgreiflich geworden, schwere Verletzungen hatte das aber nicht zur Folge. Er kommt deshalb am Sonntag auch wieder auf freien Fuß.

Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Marko Förster